AW: [SammelThread] Altglas-Bilder
Jetzt habe ich meine Antwort aber wirklich lange genug auf dem Schreibtisch zur abschließenden Bearbeitung liegen gehabt! :schmoll:
@ Rata:
Wenn Du das gute Peleng 8mm f/3,5 meinst, wie waren Deine bisherigen Erfahrung mit dieser Optik?
Ich mag das Teil!
Ich mag aber auch wirklich Optiken, bei denen man merkt, man hat
Präzisionsmechanik plus
solides Glas in der Hand
Als eine der Schwächen (!) heutiger Kameras empfinde ich deren Leichtgewichtigkeit; mit einer schweren Hasselblad 500C oder einer Nikon F2 mit angesetztem Motor machte ich vor 30-40 Jahren 1/15-Sekunde-Aufnahmen z.B. in Konzerten mit Brennweiten von 80-150mm „aus dem Unterarm“. Unter gleichen Bedingungen bekäme ich das mit heutigen Kameras mangels Eigengewicht nicht hin. Gut, die heute möglichen ISO/ASA-Werte helfen zum Ausgleich, man nimmt halt eine Neunzigstel oder so
und es passt wieder.
Das Peleng hatte ich in Spanien gebraucht für meine Canon® 400D gekauft.
Ich wollte unbedingt – da bin ich stur! 8) – in einer nur 7 Meter breiten Straße ein dreistöckiges - potthäßliches! - Hotel in voller Größe und „Pracht“ ablichten, um ein DRI-Bild zu fertigen, auf dem das Haus halbwegs einladend aussieht, ...halt das Unmögliche möglich machen
Schwächen des Objektivs: höchstens Chromatische Aberrationen. Man sieht sie oben im Geländer, da hab ich mir wenig Mühe bei der Bearbeitung gegeben, der Laie sieht das eh nicht und in dieser Auflösung schon gar nicht.
Außerdem natürlich der vordere Objektivdeckel. Der sitzt wie Ar..h auf Eimer. Das ewige Bücken hält aber jung und mein Ohr bleibt geschult
Ansonsten ein super verarbeiteter kleiner Klotz mit butterweichem Schneckengang.
Ein zweites Beispiel mit der Canon® 400D, also mit Crop 1,6:
Panorama-Roentgengerät in einer Zahnarztpraxis
Das Bild wurde nur aus einer Belichtungsreihe montiert, mit DxO ausgerichtet und ein wenig auf soft gefiltert; der Raum ist nicht einmal ein Quadratmeter groß
und die Spinnweben in den Ecken hab ich noch nicht retuschiert...
Heute benutze ich das Peleng allerdings vornehmlich an meiner Olympus®, habe somit bei Crop-Faktor 2,0 ein 16mm-Objektiv und weniger Nacharbeit.
Als Filter setze ich dann auch gerne FishEye Hemi ein, manchmal nehme ich den Ausgleich aber auch einfach in DxO vor.
Beispiele:
Balla-Balla
Das Bild wurde einfach in Kniehöhe gemacht, mit FishEye Hemi (eine Stufe) ausgerichtet, in PS 13 entwickelt und mit NIK vignettiert.
Abschließend noch schnell übers Kennzeichen gefeudelt...
Waldmensch und Drahtesel
Das Bild wurde nur in PS 13 auf 600 Pixel Breite gebracht, keine Entwicklung, soll die Abbildungsleistung und -krümmung demonstrieren.
Deutliche CA im Randbereich!
Fies.
Die letzten Wochen überlegte ich, ob ich es verkaufen soll. Ich war fast schon entschlossen, jetzt weiß ich es wieder nicht...
Ich glaub, ich muß mir doch erst noch einen Nikon®-Adapter besorgen
Übrigens ist das Meinige kein M42, es benötigt einen Spezialadapter, für Canon® und Olympus® hab ich den.
Zusammenfassend: Vom Kauf kann und will ich nicht abraten, die Problematik mit den Chromatischen Aberrationen muß man in Kauf nehmen. Die sind ja in heutigen Programmen auch leicht zu beseitigen.
Wenn ich es noch länger einsetze, werde ich mir eine Standschale auf Maß für die Phototasche gießen, die ich mit einem Mikrofasertuch auskleide und in die ich die Optik mit der Frontlinse voran absenken kann; soviel steht fest
Hi Altglasfans.....
in letzter Zeit beschäftigte ich mich mehrmals mit den Optiken des russischen Herstellers der "Helios-Obtiken" und habe durchwegs positive Berichte gelesen. Speziell zum "Helios Objektiv 44-2 2/58 M42".
Zu Zeiten des „eisernen Vorhangs“ kam es mir nicht einmal im Entferntesten in den Sinn, irgendwas aus „Trabbinesien“ oder der ehemaligen UdSSR zu benutzen; nicht einmal in die Hand genommen habe ich solche Teile seinerzeit, gelebte Ignoranz sozusagen 8) Und das, obwohl ich doch mal mit einer Praktika begonnen hatte...
Heute ist das anders.
Russisches Glas zumindest zeichnet sich durch kräftige Farbwiedergabe aus, und eben habe ich – um meiner Nikon ein Ostergeschenk zu machen
– ein Cyclop 85mm f1.5 (!) ersteigert. Hoffentlich wird es Ende der Woche hier sein, justamente, wenn der Fr+hling los geht
Mit dem „Bokeh“ wird es ein wenig einem Lotteriespiel gleichen, nicht jede Aufnahme wird etwas „werden“, dessen bin ich mir schon jetzt sicher. Manche der Beispielaufnahmen erzeugt eine Art von Drehkreisel im Kopf, ursächlich ist die betont zentrische Berechnung dieser Optik. Wenn man's aber weiß und physikalische und photographische Grundkenntnisse sein Eigen nennt, kann das sehr, sehr spannend werden!
Dann mische ich hier auch wieder mit; mein ernst zu nehmendes
„Glas“ liegt ja leider überwiegend noch in Spanien.
Lieber Gruß
Rata
8)