Umgang mit Models und richtiges Anleiten

[DyingFetus]

Hallo zusammen,
mache gerade meine ersten Erfahrungen in der Portraitfotografie welche mich zugleich auch vor einige Probleme stellt.

Zu technischen Fragen gibt es ja eine Menge Tutorials, mir jedoch stellt sich die Frage wie leitet ihr euer Model an? Habt ihr da ein paar Tips & Tricks auf Lager für Anfänger?

Ich merke, dass ich mich bezüglich Posing schnell unsicher fühle, was sich natürlich auch auf das Model welches selbst Anfänger ist überträgt, ich bin da so mit der Technik und dem richtigen Bildausschnitt beschäftigt, dass ich die Kommunikation total vergesse -.-

Wie geht ihr an ein Shooting ran welches keine speziellen Rahmenbedigungen, z.B. Thema hat? Wenn das Model einfach ein paar gute Bilder will... Habt ihr da eure festen Aufnahmeorte welches sich bei jedem Model irgendwie widerholt das keine speziellen Wünsche hat oder geht ihr einfach blindlinks ins Grüne / in die Stadt?

Grüsse Pascal

Hier noch einige Bilder aus dem Shooting
http://fc06.deviantart.net/fs71/i/2011/137/4/5/chill_am_rhy_by_greyger-d3gju4q.jpg
http://fc02.deviantart.net/fs70/i/2011/137/6/d/ny_by_greyger-d3gju15.jpg
http://fc09.deviantart.net/fs71/i/2011/137/a/9/just_relaxe_and_smoke_by_greyger-d3gjtyr.jpg

So ziemlich die einzig brauchbaren Bilder aus dem Shooting ... :-/

 

[stellamarina]

AW: Umgang mit Models und richtiges Anleiten

Hi,

sicher kommen noch einige Beiträge mit Erfahrungen - aber vorab schon mal ein Tutorial, das genau zum Thema passt:

 

[KHPhotog]

AW: Umgang mit Models und richtiges Anleiten

Hi!
Es gibt verschiedene Techniken/Herangehensweisen wie man ein Model anleiten kann. Hier meine "Lieblingsmethoden":

1. Vormachen, was du dir vorstellst. Nachteil - du musst meistens die Kamera aus der Hand legen; dafür lockert es die Stimmung auf und führt oft zu einer entspannteren Atmosphäre. Manchmal kommen auch ungewollt gut Abwandlungen beim Nachmachen, so dass sich daraus neue Ideen entwickeln lassen.

2. Wenn du deine flache Hand als Kopf deklarierst, kann man schön durch Kippbewegungen die Kopfhaltung korrigieren und entsprechend dirigieren.

3. Forme einen Punkt mit der Hand (z.B. Daumen, Zeige- und Mittelfingerspitzen deiner Hand zusammenführen). Erkläre dem Modell, dass es sich vorstellen soll dass du eine Stange damit hältst und diese an ihrer Stirn befestigt ist (so Marionetten mäßig ). Dann kannst du mit deiner Hand über eine "virtuelle Stange" sie bewegen.

Generell sind kurze, knappe und einfache Anweisungen (trotzdem dabei freundlich bleiben) hilfreich für beide Seiten.

Am Anfang ist das alles sicherlich noch schwerer, aber mit mehr Routine bekommt man das auch immer besser hin.

Wenn du dir Modelle aussuchst, die "posingsicher" sind, hilft das gerade am Anfang ungemein: Denn wenn beide Seiten unsicher sind ist es i.d.R. schwieriger.

Viel Erfolg & Gruß

Knut

 

[DyingFetus]

AW: Umgang mit Models und richtiges Anleiten

Das ging ja flott

@stellamarina: Klasse, danke für das Tutorial, habs eben durchgelesen, denke das mit der Geschichte ausdenken ist besondern zu Beginn eine gute Sache

@KHPhotog: Denke das mit dem selbst machen muss ich n wenig trainieren ^^ komm mir ziemlich affig vor wenn ich einem weiblichen model versuche eine etwas sinnlich / erotisch anmutende Pose vorzuführen hilfreich wäre es aber allemal!

Wie macht ihr das wenn ihr ein Shooting plant? Plant ihr da die Posen alle oder ergibt sich das beim Shooting von allein?

Im Tutorial wird von einem "Posingbuch" abgeraten, da es sonst schnell verkrampft wirkt, könnt ihr das bestätigen? Habe mir schon überlegt ob ich mir so eines zulegen sollte, das jedoch gibt mir zu denken...

 

[KHPhotog]

AW: Umgang mit Models und richtiges Anleiten

"affig" lernt man mit der Zeit mit umzugehen. Aber wiegesagt; meine Erfahrung ist, dass das sogar sehr lustig und damit entspannt zu geht. Kannst ja dazu sagen: "Bei dir sieht das natürlich nicht so bescheuert aus"

Ich überlege mir natürlich schon vorher ein paar Posen. Entweder ich notiere/skizziere mir das kurz oder versuche es im Kopf zu behalten. Wenn es sich um ein richtiges "Model" (auch Amateur) handelt, dann versucht sie selber was anzubieten. Dann kannst du immer noch entscheiden, ob du das erstmal nimmst und dann in deine Richtung steuerst, oder gleich sagst, wie DU es dir vorstellst.

Das "Posingbuch" ist eigentlich eher was für die Models. Ich habe da diverse PDFs gefunden, wenn du mir eine PM mit deiner EmailAdr. schickst, dann sende ich dir die Teile. Aber wie es andere professionelle Fotografen schon formuliert haben: "Ich erwarte vom Model nicht, dass es mir erklärt, wie ich meine Kamera einstellen muss und wie ich das Licht einsetzen soll, aber der Job des Fotografen ist es auch nicht dem Model zu zeigen wie man posed". Auch wenn sich das hart anhört, ist da was dran. Natürlich muss man bei der Zusammenarbeit mit Amateur-Modellen (die das also nicht schon seit langem prof. betreiben) da Zugeständnisse machen, gerade, wenn man selbst aus der Ecke kommt ;-) Trotzdem bin ich der Meinung, dass das Model sich ein Posingbuch vornehmen und vor dem Spiegel, Freundin oder was auch immer damit etwas üben sollte.Umgekehrt machst du das ja mit deiner Cam auch.

Aber nochmal: Wir reden hier vom "Models"! Das alles gilt natürlich NICHT für den Otto-Normal-Bürger, der ein schönes Bild vom Fotografen von sich haben will und absoluter Laie ist.

 

[Redgrisu]

AW: Umgang mit Models und richtiges Anleiten

Meine Herangehensweise ist es meist, einige Tage vor einem Shooting mit einem Model zu besprechen, welche Bilder entstehen sollen. Portraits, Fashion oder anderes. Ich entwickle ein gewisses Grundkonzept (hilfreich ist hier z.B ein so genanntes Mindmapping-Programm), bei dem ich die Location, Lichtsetzung u.a. festlege. Anschließend suche ich ca. 6-8 Bilder aus dem Internet oder Zeitschriften heraus, die ich dem Model präsentieren kann. Gerade bei Sessions mit dem "Mädel von Nebenan", das vom Posen wenig Ahnung hat, sind diese Bilder ein guter Einstieg.
In der Folge lasse ich das Model die Körperhaltung verändern. So ergeben sich viele Posings und weitere Bildideen kommen fast automatisch dazu. Manchmal versuche ich auch die Pose vorzumachen, was für Heiterkeit sorgt und das Shooting zusätzlich auflockert.

 

[carstensfotostudio]

AW: Umgang mit Models und richtiges Anleiten

Hallo alle zusammen.
Ich kenne das Problem mit dem anleiten von Models. Ich shoote nu schon einige Jahre und habe da so meine kleinen Tricks. Bei meinen Themen-Shootings gebe ich den Models schon ca 10 Tage vorher einen kleinen Abriss meines Projektes. Am Vortag des Shootings bespreche ich dann noch mit dem Model unklare Sachen und frage nach,ob Sie eigenen Ideen hat und wie Sie diese umsetzen möchte. Am Tag des Shooting zeigt sich dann,ob wir uns in den Vorgesprächen / Mails verstanden haben. Meistens (98%) klappt dann schon der größte Teil und das was nicht klappt wir in Ruhe und Freundlichkeit.erklärt Niemals in lauter Tonart oder mit negativen Äußerungen arbeiten. Ich habe schon erlebt das es nach dem 10. Versuch dann doch klappte und die Pose im Kasten war. Erkläre was Du machen möchtest und wie Du es Dir vorstellst und möglichst ohne große Umwege - dann kann das Model deine Anleitungen auch verstehen und umsetzen. Dieses beachte besonders bei Anfängern, da muss man Geduld und nochmals Geduld haben- aber das Ergebnis kommt und vielleicht sogar noch besser als dein Wunsch es war.
Daher arbeite ich am liebsten mit den Anfängern und dann mit viel Zeit und Geduld. Meine Erfolge bei Kundenaufträgen zeigen mir immer wieder das ich auf dem richtigen Weg bin.

 

[Schlawiner]

AW: Umgang mit Models und richtiges Anleiten

ich bin da so mit der Technik und dem richtigen Bildausschnitt beschäftigt, dass ich die Kommunikation total vergesse -.-

Die Technik musst Du natürlich aus dem FF blind beherrschen (oder zumindest annähernd) wenn Du mit Models arbeitest.

Vielleicht hilft es Dir ja auch, wenn Du die gerade gemachten Aufnahmen hin und wieder dem Model zeigst und Dir ein feedback abholst.
Ich denke mal mit der Häufigkeit kommt auch mehr Lockerheit.

 

[Digicam]

AW: Umgang mit Models und richtiges Anleiten

ich bin da so mit der Technik und dem richtigen Bildausschnitt beschäftigt

Ich mache zwar keine Portraits, aber in anderen Situationen habe ich folgende Erfahrung gemacht:
Wenn's schnell gehen muss, kümmere ich mich nur grob um die Technik und den Bildausschnitt. Wichtig ist, dass alles, was ich haben will, auch drauf ist. Den Rest kann man dann zu Hause machen.

Wie gesagt: grob. Du musst natürlich schon drauf achten, dass die Lichtstimmung passt. Aber ob das jetzt ein bisschen über- oder unterbelichtet ist, ob ein Ast stört oder sonst was nicht passt, das spielt erst mal die zweite Geige.

Was ich meine, kann man am besten hier nachvollziehen:
http://www.youtube.com/watch?v=zraS48kVD6Q

 

[Onkel1887]

AW: Umgang mit Models und richtiges Anleiten

Wichtig ist in meinen Augen, gerade wenn man mit Newcommer Models arbeitet, viel reden. Dem Model immer das Gefühl geben das dort ein Mensch und nicht nur ein schwarzer Kasten ist. Das bedeutet auch das man das Model anschaut wenn man mit ihr redet und nicht durch den Sucher. Wichtig dem Model immer ein Fedback geben, gerade wenn ein Bild mal nichts geworden ist. " Schade aber das Bild ist leider zu dunkel, Hell verwackelt usw. Mit Kretik gegen über dem Model sollte man sehr vorsichtig sein. Sätze wie: Verdammt jetzt hast du dich bewegt, bleib doch einfach mal ruhig stehen " Sind absolute NO GO. Sagt dem Model einfach ihr würdet mit einer etwas längeren Verschlußzeit fotografieren. Ihr hebt den Arm und wenn das Bild fertig ist nehmt ihr den Arm runter. Es dürfte sich von selbst verstehen das sich die Zeit im Rahmen halten sollte.
Ein Buch mit möglichen Posen finde ich z.B. sehr hilfreich, gerade um dem Model einen groben Anhaltspunkt zu geben. Es hilft auch dem Model an Hand der gemachten Bilder die eigenen Ideen zu erklären.

 

[Cafo004]

AW: Umgang mit Models und richtiges Anleiten

"affig" lernt man mit der Zeit mit umzugehen. Aber wiegesagt; meine Erfahrung ist, dass das sogar sehr lustig und damit entspannt zu geht. Kannst ja dazu sagen: "Bei dir sieht das natürlich nicht so bescheuert aus"

Ich überlege mir natürlich schon vorher ein paar Posen. Entweder ich notiere/skizziere mir das kurz oder versuche es im Kopf zu behalten. Wenn es sich um ein richtiges "Model" (auch Amateur) handelt, dann versucht sie selber was anzubieten. Dann kannst du immer noch entscheiden, ob du das erstmal nimmst und dann in deine Richtung steuerst, oder gleich sagst, wie DU es dir vorstellst.

Das "Posingbuch" ist eigentlich eher was für die Models. Ich habe da diverse PDFs gefunden, wenn du mir eine PM mit deiner EmailAdr. schickst, dann sende ich dir die Teile. Aber wie es andere professionelle Fotografen schon formuliert haben: "Ich erwarte vom Model nicht, dass es mir erklärt, wie ich meine Kamera einstellen muss und wie ich das Licht einsetzen soll, aber der Job des Fotografen ist es auch nicht dem Model zu zeigen wie man posed". Auch wenn sich das hart anhört, ist da was dran. Natürlich muss man bei der Zusammenarbeit mit Amateur-Modellen (die das also nicht schon seit langem prof. betreiben) da Zugeständnisse machen, gerade, wenn man selbst aus der Ecke kommt ;-) Trotzdem bin ich der Meinung, dass das Model sich ein Posingbuch vornehmen und vor dem Spiegel, Freundin oder was auch immer damit etwas üben sollte.Umgekehrt machst du das ja mit deiner Cam auch.

Aber nochmal: Wir reden hier vom "Models"! Das alles gilt natürlich NICHT für den Otto-Normal-Bürger, der ein schönes Bild vom Fotografen von sich haben will und absoluter Laie ist.

du bist als Fotograf meist in der Situation das du keine Models vor dir hast. Models posen selber. Aber als anfänger kommt man an die nciht ran. Und als Fotograf hast du auf hohczeiten/im Studio/und sonst wo du mit "normalen" kunden zu tun hast, es nie mit "models" zu tun sondern immer mit "normalen" menschen. die musst du nun mal anleiten und anweisen können.

 

[bluemli_88]

AW: Umgang mit Models und richtiges Anleiten

na ich finde deine Bilder doch ganz gelungen und stimmig
Auf jeden Fall ist es sehr wichtig, dir ein paar Locations zu überlegen und was man da evtl. shooten könnte. Dann eine genaue Absprache mit dem Model führen und was es sich genau vorstellt. Wichtig finde ich auch eine gewisse Prise an Selbstironie, das lockert auf und hebt die Stimmung. Anfangs ist ja manchmal alles etwas steif und es braucht ne Weile bis sich alle na die Situation und aneinander gewöhnt haben.
Ich fotografiere gerne Kinder und da darf man gar nicht dirigieren sondern es erstmal einfach laufen lassen und sie zu nichts drängen....

Grüsse und viel Glück