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Wer kalibriert seine Kamera?

havelmatte

Hat ´ne Meise

Hallo Leute,
ich hab mich in den letzten Tagen mal wieder mit Farbmanagement beschäftig. Da kam oft das Thema Kamera-kalibrieren auf. Es gibt ja den Datacolor Spyder Checkr und den X-Rite ColorChecker Passport.
Meine Frage geht hier an unsere Spitzenfotografen. Benutzt ihr sowas?? Macht das Sinn? Wer hat Erfahrungen damit?
Ich hab bis jetzt immer den Weißabgleich mit einem Expodisk gemacht.
Ich danke schon mal im Voraus für Eure Antworten.
 

Fotografie

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Moin Gerhard,

ein Spitzenfotograf bin ich zwar nicht aber ich nutze Kameraprofile (X-Rite Colorchecker Passport). Das ist zwar kein echtes ICC Profil, was dabei erstellt wird, aber man kann in Kombination mit dem Adobe Tool DNG Profil Editor auch eigene Kamerakurven generieren und vieles mehr, für mich ein feine Sache. Und ja, es lohnt sich, den Unterschied kann man teilweise sehr deutlich sehen, auch lassen sich damit die Farbgebungen unterschiedlicher Linsen/Filter anpassen usw. usf.
Den Weißabgleich mache ich zusätzlich, entweder per Expodisc, CBL Lens oder mit einer gewöhnlichen Weißabgleichskarte (Novoflex).

Das Farbprofil und der Weißabgleich sind ja auch 2 Paar Schuhe, die man nicht gleichsetzen kann. ;)

Workflow ist dann LR --> DXO --> LR und dann Autopano/Photoshop/usw.usf.

Liebe Grüße
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

Micha8583

Padawan

Also m. E. funzt das ganze nur im Verbund mit einem kalibrierten Monitor (nur mal so nebenbei). Dann auch der Drucker, wenn du selbst druckst....
Aber auch vorneweg; Ein Spitzenfotograf bin ich nur, wenn ich Schaschlikspieße fotografiere...
Als ich mir überlegt hatte, ob ich mir so ein Ding kaufe oder nicht, hab ich mir die Frage gestellt:
"Welchen Teil meiner Fotografie würde dieser Kauf nach vorne bringen?"
Bei meinem Schwerpunkt, Mensch und Landschaft, eigentlich weniger. Im Gegenteil, ich papp noch Farbfilter (CTO, CTB) auf die Blitze drauf, um diverse Farben einzubauen. Dann geh ich noch mit Grad- Kurven aus Photoshop und Lightroom drüber. Wenns schön ist, ist es gut.
Da wäre bei mir Farbechtheit sozusagen Perlen vor die Säue.
Anders natürlich, wenn du jetzt Telekom oder Nivea Produkte ablichten müsstest; die wollen genau ihren RAL- Ton, auf die 3. Nachkommastelle genau.
Da ich in RAW fotografiere, ist der nachträgliche Weißabgleich ohnehin möglich, allerdings mache ich ihn nur während eines Shoots, wenn ich sehr gemischte Lichtverhältnisse habe. Aber auch nur als Referenz, von dem ich aus in Photoshop mein Unwesen treibe.

Aber ganz wichtig: hier gibt es kein Richtig und kein Falsch! Wenn es für dich Sinn macht und deine Ästhetik befriedigt, dann unbedingt, kauf dir einen!
Wenn du jetzt auch nicht so den Nutzen darin siehst, dann verschieb den Kauf; vielleicht kannst du dir ja mal einen ausleihen.
Letztendlich musst du selbst entscheiden, ob du ihn brauchst oder nicht; und ob du den jetzt auch in deinen täglichen Workflow einbauen möchtest.
LG,
Micha.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Brauche ich nicht -> RAW

Auf jedes RAW wird ein Profil angewendet, das in irgendeiner Weise erstellt wurde. Warum also nicht ein eigenes Farbprofil mit eigener Kamerakurve generieren? Nochmal: Weißabgleich und Farbprofile sind 2 Paar Schuhe! ;)


Du sollst hier als Moderator nicht lügen, das gehört sich nicht :ironie:

Oh weh ..., wie komme ich aus dieser Nummer wieder raus? :D

Ich danke Dir für Deine Antwort und werde das Teil gleich bestellen. Wenn es da ist, kann ich es an Taschenuhren ausprobieren.

Ich kann mich dem Michael (@Micha8583) da nur anschließen: das Teil tut, was es soll, ob Du aber wirklich davon profitierst, das kann ich nicht versprechen. ;)


Liebe Grüße
Frank
 

havelmatte

Hat ´ne Meise

Ich danke Euch für die zahlreichen Antworten.
Für alle die es interessiert, Datacolor veranstaltet am Do 29.1.2015 ein kostenloses Webinar über Kamerakalibrierung:
@ Micha,
klar, der Monitor ist kalibriert und der Drucker ist auch profiliert. Dazu benutze ich Spyder Studio. Hab mir jetzt den Spyder 4 zugelegt und dann das TV Upgrade. Meinen alten Spyder 3 hat nun mein Schwager, der ist ganz begeistert, da erstmals beide Monitore jetzt identische Farben anzeigen.

Wunder erwarte ich nicht, ist ja auch keine Riesenanschaffung. Hab vorhin auf Youtube die beiden Tutorials von Pavel Kaplun gesehen und dachte - mußt du haben.

Eine wirklich feine Sache ist der SpyderLenscal. Da konnte ich zumindest alle Festbrennweiten kalibrieren. Es waren zwar nur geringfügige Abweichungen vorhanden, die sind aber jetzt weg.

Die Links dienen nur zur Info und nicht zu Werbezwecken
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Eine wirklich feine Sache ist der SpyderLenscal. Da konnte ich zumindest alle Festbrennweiten kalibrieren. Es waren zwar nur geringfügige Abweichungen vorhanden, die sind aber jetzt weg.

Oder die hier (Fokus Justage):
Lens Align
FoCal

Von Datacolor gibt es, wie schon geschrieben wurde, auch so ein Checker-Tool (Farbtafel Kalibrierung):
SpyderCheckr

Und wenn man schon beim Kalibrieren ist (Objektiv Korrekturprofile):
Adobe Lens Profile Editor

Genau das Richtige für lange verschneite Winterabende ... :D


Liebe Grüße
Frank
 

Dustin

Nicht mehr ganz neu hier

Auf jedes RAW wird ein Profil angewendet, das in irgendeiner Weise erstellt wurde

Stehe mit dem 'Kalibrierungs-Gedöns' noch völlig am Anfang - doch ich vermute dass ich kameraseitig den ersten Schritt in die richtige Richtung gegangen bin, als ich (vor Jahren bereits) den Farbraum von sRGB auf Adobe-RGB umgestellt habe.

Ich vermute aber die hier diskutierte Kamera-Kalibrierung geht noch weiter? Würde da gern mehr drüber erfahren. Und (bevor jemand abwinkt) der weitere Workflow z.B. über hardwareseitig kalibrierbaren Monitor sowie LF-Drucker mit ICC-Profilen (soweit ich das verstehe) ist über einen Freund schon gewährleistet.
 

havelmatte

Hat ´ne Meise

Stehe mit dem 'Kalibrierungs-Gedöns' noch völlig am Anfang
Da wäre das Webinar morgen abend für dich bestimmt sehr informativ.

doch ich vermute dass ich kameraseitig den ersten Schritt in die richtige Richtung gegangen bin, als ich (vor Jahren bereits) den Farbraum von sRGB auf Adobe-RGB umgestellt habe.
Die Umstellung des Farbraum hat nichts mit kalibrieren zu tun. Adobe RGB kann mehr Farben darstellen, welche wiederum erst bei kalibriertem Equipment richtig wiedergegeben werden.
Zum Glück haben wir hier im Forum echte Experten, einer davon ist
Sieh dir seine Fotos an, das ist seine Visitenkarte :nick:





 

Dustin

Nicht mehr ganz neu hier

Zitat von Dustin:
Stehe mit dem 'Kalibrierungs-Gedöns' noch völlig am Anfang
Klicke in dieses Feld, um es in vollständiger Größe anzuzeigen.​
Da wäre das Webinar morgen abend für dich bestimmt sehr informativ.

Danke für den super Tipp! :danke: Hab mich gleich angemeldet.

Die Umstellung des Farbraum hat nichts mit kalibrieren zu tun

Aha! Ich lern hier jeden Tag was dazu :nick:


Zum Glück haben wir hier im Forum echte Experten, einer davon ist
Sieh dir seine Fotos an, das ist seine Visitenkarte :nick:

Wow, chapeau! :daumenhoch
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

... doch ich vermute dass ich kameraseitig den ersten Schritt in die richtige Richtung gegangen bin, als ich (vor Jahren bereits) den Farbraum von sRGB auf Adobe-RGB umgestellt habe.

Ich vermute aber die hier diskutierte Kamera-Kalibrierung geht noch weiter?

Hallo Dustin, der Farbraum, der an der Kamera eingestellt wird, betrifft 'nur' die bereits entwickelte RAW Datei (i.d.R. das Kamera intern generierte JPG), für das reine RAW Format ist das allerdings ohne Bedeutung, da der resultierende Farbraum erst im Rohdatenkonverter definiert wird.
Die Frage ist halt auch, welchen Sinn es haben kann, den erweiterten Adobe Farbraum nutzen zu wollen, wenn das Motiv diesen Farbraum gar nicht ausreizt? Dazu gesellt sich dann noch der Umstand, dass die JPGs mit nur 8bit generiert werden, was bei erweiterten (aber eigentlich gar nicht ausgereizten) Farbräumen kontraproduktiv ist, da sich die limitierte Anzahl an Tonwerten (256 pro Farbkanal) auf eine 'größere Fläche' verteilen muß.

Die Kalibrierung der Kamera ist eine Möglichkeit, die Kamera möglichst genau an die tatsächlichen Lichtverhältnisse anzupassen und auch Einflüsse von Filtern und Objektiven (diese können das Bild farblich beeinflussen) zu kompensieren. Die in den Rohdatenkonvertern vorhandenen Profile verstehen sich eher als universelle Profile, die in den allermeisten Fällen zu guten bis sehr guten Ergebnissen führen, aber eben nicht immer und nicht verlässlich genau.
Ist ähnlich wie beim Tintenstrahl-Drucker: im Prinzip kann man das Papier (typisches Standard Drucker Papier) sämtlicher Hersteller verwenden und man wird mit dem Standard Drucker-Profil vermutlich einigermaßen ordentliche Drucke erzielen können, aber wenn die Farben wirklich stimmen sollen/müssen, dann braucht es ein exaktes Profil, das dies gewährleisten kann. :)


Die Idee mit dem Webinar finde ich prima ... :nick:


Liebe Grüße
Frank
 

moizi

Nicht mehr ganz neu hier

Ich habe meine Kamera bislang selten kalibriert, und verwende wenn dann den SpyderLenscal bzw. den SpyderCheckr.

Danke auch für den Tipp mit dem Adobe Lens Profile Editor, ich werde mir das bei Gelegenheit anschauen.
 

Dustin

Nicht mehr ganz neu hier

der Farbraum, der an der Kamera eingestellt wird, betrifft 'nur' die bereits entwickelte RAW Datei (i.d.R. das Kamera intern generierte JPG), für das reine RAW Format ist das allerdings ohne Bedeutung, da der resultierende Farbraum erst im Rohdatenkonverter definiert wird.
Die Frage ist halt auch, welchen Sinn es haben kann, den erweiterten Adobe Farbraum nutzen zu wollen, wenn das Motiv diesen Farbraum gar nicht ausreizt? Dazu gesellt sich dann noch der Umstand, dass die JPGs mit nur 8bit generiert werden, was bei erweiterten (aber eigentlich gar nicht ausgereizten) Farbräumen kontraproduktiv ist, da sich die limitierte Anzahl an Tonwerten (256 pro Farbkanal) auf eine 'größere Fläche' verteilen muß.

Boah, das war jetzt Wissens-Konzentrat - hab ich drei mal lesen müssen, bevor ich es verstanden hatte (was allerdings nicht an deiner guten Erklärung lag)


Die Kalibrierung der Kamera ist eine Möglichkeit, die Kamera möglichst genau an die tatsächlichen Lichtverhältnisse anzupassen und auch Einflüsse von Filtern und Objektiven (diese können das Bild farblich beeinflussen) zu kompensieren

Das leuchtet ein - würde streng genommen jedoch bedeuten, dass ich bei jedem Objektiv- oder Filterwechsel (bzw. zumindest bei Polfilter drauf oder nicht drauf) neu kalibrieren müsste? Oder lassen sich die einzelnen Profile dann in der Kamera abspeichern? Sorry wenn ich da so viel frag ;)
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Hallo Dustin,

ich weiß, das Thema ist komplex, da muß man sich erst mal in Ruhe einlesen, bis all die vielen Zusammenhänge klarer werden. :)

Das leuchtet ein - würde streng genommen jedoch bedeuten, dass ich bei jedem Objektiv- oder Filterwechsel (bzw. zumindest bei Polfilter drauf oder nicht drauf) neu kalibrieren müsste? Oder lassen sich die einzelnen Profile dann in der Kamera abspeichern? Sorry wenn ich da so viel frag ;)


Zu fragen ist genau der richtige Weg! :)

Die erstellten Profile können im ACR von Adobe genutzt werden, für die Kamera sind sie nicht gedacht. Tatsächlich bräuchte man für jede Kamera, jedes Objektiv und auch jeden einzelnen Filter (sofern dieser die Farben beeinflusst) ein passendes Profil. Das gilt natürlich auch für die Kombination von Objektiv und Filter. Vor allem aber ist das Profil für die Lichtsituation gedacht, in der die Aufnahme stattgefunden hat. Zwar können insgesamt zwei Farbtemperaturen 'gemessen' werden, zwischen denen dann interpoliert wird, so dass das resultierende Farbprofil dann quasi als universaltaugliches Profil fungieren kann, aber eigentlich ist es besser, wenn man für das jeweilige Setup (z.B. Studio) einmal eine Referenzaufnahme mit einem Colorchecker erstellt und dann das daraus erstellte Farbprofil auch nur für dieses Setup nutzt (und auch nur für diese Kamera/Objektiv Kombi - eine weitere Kamera oder ein anderes Objektiv innerhalb dieses Setups würde ein weiteres Farbprofil benötigen). Anders gesagt: auch das vorhandene Licht wirkt sich auf die Genauigkeit des Farbprofils aus.
Wenn man da eine Weile herum experimentiert, dann stellt man aber auch fest, dass die Unterschiede der Farbprofile für verschiedene Licht Setups teilweise kaum sichtbar, manchmal auch nur mit der Meßpipette zu erfassen sind. Also wenn niemand auf 100% besteht, dann kann man das auch ganz entspannt angehen. Wichtig sind die Kamerakurven, also das, was noch zusätzlich zur reinen Gammakorrektur dazu kommt. Damit sind die Unterschiede gemeint, wie man sie von den kamerainternen Farbprofilen und den ACR Presets her kennt (also z.B. Standard, Brillant, Neutral usw). Mit dem DNG Profile Editor kann man auch diese Dinge ganz exakt auswählen oder eine absolut neutrale Kennlinie verwenden. Schon alleine deshalb mag ich die eigens erstellten Presets ... :)

Edit:
Hier mal 2 Bilder, das obere zeigt die Gammakorrektur der Rohdatendatei, das untere Bild ist dann eine danach folgende Beeinflussung der Gamma korrigierten Kurve, ähnlich den Presets in der Kamera und in den Rohdatenkonvertern.


Mit liebem Gruß
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

havelmatte

Hat ´ne Meise

Boah, das war jetzt Wissens-Konzentrat - hab ich drei mal lesen müssen, bevor ich es verstanden hatte (was allerdings nicht an deiner guten Erklärung lag)

Durch solche Fachbeiträge ist das Forum auch auf solchen hohen Niveau.

Oder lassen sich die einzelnen Profile dann in der Kamera abspeichern? Sorry wenn ich da so viel frag ;)

Die Profile lassen sich in PS und Lightroom abspeichern, in der Kamera wohl nicht.
Frag ruhig, dann brauch ich es nicht.:nick:
Hätte nicht gedacht, dass der Artikel so viel Interesse weckt. Hab auch schon eine menge gelernt.

Edith: Frank war schneller
 

Micha8583

Padawan

Also ich verwende durch die Bank sRGB - das schwächste Glied der Kette: in diesem Fall das Ausgabemedium.
Bildschirme: pack ich die Bilder ins www, ist das ganze Farbgedöns eh für die Katz, da die meisten Betrachter keinen kalibrierten Monitor haben.
Papier: viele der Druckdienste (z. B. SaalDigital) verwenden auch sRGB.
Was würde mir hier die Arbeit mit einem großen Farbraum bringen? herzlich wenig; denn gesetzt der Fall, ich würde ein Bild an der Grenze von AdobeRGB oder ProPhotoRGB bearbeiten, und dann, beim Export auf sRGB würde ich die Farbabrisse oder Fehlfarben bemerken. Also das ganze Feintuning des Bildes in Photoshop für die Katz.
Dann lieber gleich im Ausgabefarbraum bleiben.
Oder, wie bereits oben angedeutet, du druckst selber.
 

Dustin

Nicht mehr ganz neu hier

Hätte nicht gedacht, dass der Artikel so viel Interesse weckt

Entwickelt sich (m.E.) zum sehr lehrreichen treat :daumenhoch


was bei erweiterten (aber eigentlich gar nicht ausgereizten) Farbräumen kontraproduktiv ist, da sich die limitierte Anzahl an Tonwerten (256 pro Farbkanal) auf eine 'größere Fläche' verteilen muß

Was würde mir hier die Arbeit mit einem großen Farbraum bringen? herzlich wenig; denn gesetzt der Fall, ich würde ein Bild an der Grenze von AdobeRGB oder ProPhotoRGB bearbeiten, und dann, beim Export auf sRGB würde ich die Farbabrisse oder Fehlfarben bemerken. Also das ganze Feintuning des Bildes in Photoshop für die Katz

Wenn ich die Aussagen richtig werte, ist es durchaus denkbar dass ich mir (in der einen oder anderen Situation) mit Adobe-RGB einen Bärendienst erweise und besser das sRGB verwenden sollte. Und die Wahrscheinlichkeit scheint größer, wenn der Workflow nicht von Anfang bis Ende stimmig ist... hardwareseitig kalibrierbare Bildschirme mit Adobe-Farbraum scheinen mir in Privathaushalten aber noch selten (von der farbstichigen Beleuchtung und dem meist ebenfalls nicht farbneutralen Interieur will ich mal gar nicht reden). Je mehr ich drüber nachdenke desto erstaunlicher scheint es mir, dass ich am Ende eines (in meinem Fall) fehlerhaft beeinflussten Workflows doch noch hin und wieder ein ansehnliches Bild in der Hand halte... :D

Bitte nicht falsch verstehen, ich mach mich keineswegs über das Geschriebene lustig. Im Gegenteil, ich find die ausführliche Info in diesem treat richtig klasse! Meine eigenen Versuche muten mir inzwischen jedoch schon wie ein ziemliches Gestochere im Nebel an :confused: Gut, ich muss auch keine farbechten Bilder für einen Modekatalog abliefern, sicher ein großer Vorteil :)
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Mit sRGB liegt man schon ganz richtig, auch wenn es ein recht kleiner gemeinsamer Nenner ist. Und selbst das alleine bedeutet ja noch lange nicht, dass die Farben korrekt dargestellt werden, denn auch ein sRGB Monitor sollte kalibriert und profiliert werden, damit er (im Rahmen seiner Möglichkeiten) die 'korrekten' Farben anzeigen kann.
Problematisch sehe ich es allerdings, wenn man einen sRGB Monitor hat (egal, ob kalibriert oder nicht) und dann z.B. im AdobeRGB oder gar ProPhoto Farbraum werkelt. Das macht einfach keinen Sinn und ist purer Blindflug.
Hier ist mal ein Testbild dazu, das die Problematik demonstriert und es dient gleichzeitig dazu, den eigenen Monitor auf Farbraumtauglichkeit zu prüfen:
http://colormanagement.org/de/monitortest.html
(Gamut Limit Testbild)

Und soviel möchte ich dazu noch loswerden: ich sehe die Verantwortlichkeit für eine korrekte Darstellung von Farben nicht allein beim Ersteller eines Bildes (unter der Voraussetzung vom Einbinden eines korrekten (sRGB) Farbprofils in die Datei), sondern vor allem bei demjenigen, der es anzeigen läßt. Ein Sportwagenhersteller wird ja schließlich auch nicht für die Fahrkünste und die Streckenbeschaffenheit angeprangert. Hier ist m.M.n. jeder User gefordert, sich mit dem Medium Bildschirm und Farbdarstellung auseinanderzusetzen. Wer einfach nur einen Monitor einschalten will, der könnte sich sonst mit merkwürdigen Farben konfrontiert sehen, und wer ist dann schuld daran, na? Richtig - die anderen ... :D ;)



Mit liebem Gruß
Frank
 
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