Zuschneiden in der Timeline

[pelz]

Hallo,


Kurze Frage:
Wie schneide ich einen Clip in der Timeline?

Schneiden im Sinn von Abschneiden ist gefragt, also das Filmmaterial soll wirklich weg sein.

Beim Schneiden mit der Rasierklinge teile ich den Clip. Es entsteht lediglich ein neuer Clip beruhend auf dem Originalclip.
Oder anders formuliert:Bei den resultierenden Clip handelt es sich um vollständige Versionen des Originalclips, jedoch mit einem anderen In- und Out-Point.
Heißt, ich kann den zugeschnittenen Clip an seinem Anfangs- bzw. Endpunkt wieder auf Originalgröße aufziehen. Das macht sich ganz schlecht beim setzten von Blenden.

Das will ich nicht. Ich will wirklich den Clip an einer bestimmten Position abschneiden, so dass das Filmmaterial gelöscht ist, also im Sinne von weg.

Wie mache ich das?

Danke

 

[Wodkashorty]

AW: Zuschneiden in der Timeline

Mit welchem Programm arbeitest Du denn?

 

[NewRose]

AW: Zuschneiden in der Timeline

Hallo pelz,


ich denke mal, dass Du vom Schneiden mit Premiere sprichst, ich habe Deinen Namen glaube ich in einen anderen Premiere-Thread gelesen. Eine direkte Lösung für Dein Problem kenne leider nicht, da genau die Option, die Dich stört, das ist, was den nonlinearen Schnitt ausmacht. Man hat ganz einfache Möglichkeiten einen gemachten Schnitt zu korrigieren und anzupassen.


Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Dein Problem, dass beim Überblenden zwischen 2 Szenen Bilder zum Vorschein kommen, die Du nicht sichtbar haben möchtest. Die einzige Lösung, die mir da einfällt, ist die Clip- und Blendenlänge entsprechend anzupassen.

Via Doppelklick auf die Blende in der Timeline öffnen sich deren Effektoptionen, wo Du beispielsweise die Länge der Blende in Frames einstellen kannst. Auch kannst Du wählen, ob die Blende am Schnitt zentriert sein, beginnen oder enden soll, sowie sogar die Anzahl Blendframes vor und hinter dem Schnitt bestimmen.

Wenn Du über Trimmen im Schnitt die jeweiligen Clips passend zu den Blendzeiten verlängerst/verkürzt, solltest Du framegenau blenden können. Falls Dir die Trimmfunktion nicht bekannt ist:
In der Timeline mit den Bild Hoch/runter-Tasten auf den gewünschten Schnitt springen und T drücken. Es öffnet sich ein extra Fenster, in dem Du entweder den kompletten Schnitt, oder aber auch nur den Clip vor oder nach dem Schnitt um Einzelframes verschieben kannst. Sehr schöne Funktion auch für Feinanpassungen.


Wie gesagt, das ist die einzige Option, die mir gerade einfällt. Vielleicht hat jemand eine andere Lösung. Ich selbst kenne es aber auch nur so, dass man auf die Bilder schneidet, die definitiv zu sehen sein sollen und als Cutter froh ist, am Schnitt noch genug „Blendfleisch“ zu haben, um die geschnitten Bilder nicht wegen Blenden verschieben zu müssen. Man gewöhnt sich dran.


Alternativ fällt mir gerade noch ein, jeden Clip in eine einzelne Sequenz zu packen oder jeweils von den beiden Schnittframes Standbilder in passender Länge zu erzeugen und diese zu blenden. Das ist beides aber eher unpraktisch.

 

[pelz]

AW: Zuschneiden in der Timeline

Mit welchem Programm arbeitest Du denn?

Sorry, das habe ich vergessen. Ich arbeite mit Adobe Premiere CS5.5

..Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Dein Problem, dass beim Überblenden zwischen 2 Szenen Bilder zum Vorschein kommen, die Du nicht sichtbar haben möchtest. ...

Das ist absolut richtig.

Als einzige Lösung für mein Problem fällt mir nur der Umweg über eine Clipkopie ein, die ich dann quasi über den Schnitt darüberlegen. Clipkopien haben ein definierten Anfangs- und Endpunkt. Aber das ist eben nur der Weg durch die Hintertür.
Dachte ich stehe voll auf der Leitung. Aber deine Erklärung mit "...was den nonlinearen Schnitt ausmacht..." macht Sinn.

Ist das ein Manko von Premiere das man keinen "harten Schnitt" machen kann oder so gewollt? Sehe da irgendwie keinen konsequenten Vorteil drin.

 

[NewRose]

AW: Zuschneiden in der Timeline

Hmm, ich würde mal vermuten, dass es so gewollt ist. Wenn ich mich recht entsinne, dann war das bei Avid und FCP auch so, mit beiden habe ich aber auch schon länger nicht gearbeitet und da auch nie wirklich drauf geachtet, weil ich es nicht anders kennen gelernt habe. Wenn ich mich recht entsinne, dann hatte man bei Avid früher sogar Probleme, wenn man an einer Stelle blenden wollte, wo der Ursprungsclip zu Ende war. Deshalb musste man immer darauf achten, dass man beim Einlesen von Material von Bändern vor und nach den gewünschten Szenen noch ein paar zusätzliche Bilder für mögliche Blenden mitgenommen hat.

Ich denke, dass das historisch gewachsen ist. Beim Filmschnitt musste man die Bilder, die man für Überblendungen haben wollte, auch noch mit am Filmstreifen lassen und durfte diesen erst danach durchschneiden. Und da die nonlinearen Schnittprogramme auf der Denkweise von Cuttern, die Filmschnitt gelernt hatten, ausgelegt und entwickelt wurden, um diesen den Übergang zur neuen Technik zu erleichtern, hat sich das vermutlich bis heute durchgesetzt. Deshalb findet man in vielen Schnittprogrammen auch noch eher Begriffe aus dem Filmschnitt, wie z.B. Bins, als aus der Datenverarbeitung.

Und "harter Schnitt" bedeutet ja eigentlich auch nur, dass ein Schnitt ohne Überblendung gemacht wird, und das funktioniert ja *klugscheißermodus aus*

Aber wie gesagt, kann sein, dass es die Option doch gibt, sie mir aber noch nicht begegnet ist. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der mehr weiß.