AW: corel draw oder illustrator?
In der Designer Suite ist zusätzlich Corel Designer enthalten. Mit dem Programm können Technische Zeichnungen erstellt werden.
Das ist nicht ganz richtig. In CorelDesigner ist
anstelle von CorelDraw der Designer drin. Photopaint ist auch enthalten. Einige andere Zusatzprogramme die in der CorelDraw-Suite drin sind jedoch nicht. Da der Designer jedoch in 2er Versionschritten erscheint, er lässt sozusagen immer einen CorelDraw-Versionssprung aus, ist im Designer X4 "nur" Photopaint X4 enthalten.
Die deutlichsten Unterschiede zu CorelDraw: Der Designer beherrscht das Zeichnen in Perspektiven. Man kann z.B. eine technische Darstellungsart, wie beispielsweise isometrische Projektion, auswählen. Man wählt die Projektionsfläche (oben, links, rechts) und zeichnet dann ganz normal seine Form, beispielsweise ein Quadrat. Dieses ist jedoch schon wärend des Zeichnes projiziert. Oder man zeichnet normal und projiziert dann mit einem Klick das Ganze. Auch Texte, Bitmaps und ganze Zeichnungsgruppen kann man in diese Projektion setzen, und wieder zurück. Im Gegensatz zum perspektivischen Verzerren eines Objekts wie in CorelDraw, projeziert der Designer es sofort in der gewünschten Form. Für Explosionzeichnungen ideal. Außerdem hat der Designer die Möglichkeit, Kurven und Objekte auf Umfang, Längen und Flächen zu berechnen.
Im Designer sind KEINE Cliparts, Fotos oder sonstige grafische Bibliotheken enthalten. Dafür aber ein Manager für Schrauben, elektrische Anschlüsse, Symbole für die Architektur usw. Einige Effekte, die CorelDraw kann, kann der Designer nicht. Dafür kann der Designer z.B. die bei CorelDrawX5 neu eingeführten B-Splines schon lange. Im Designer ist das von mir in der DrawX5 Version sehr geschätzte CorelConnect nicht enthalten. Dafür widerum das 3D-Programm RightHemisphere in einer kleinen Version. Man kann sehr gut 3D-Objekte z.B. in RightHemisphere importieren und dann von dort in den Designer schicken. Im Designer tauchen die Objekte dann als Vectorzeichnungen auf.
Wer technische Zeichnungen braucht, auch von seinem 3D-Programm Szenen schnell als Vectorzeichnung braucht, ist mit dem Designer besser dran. Jedoch ist das RightHemisphere in keiner Weise Ersatz für eine "echtes" 3D-Programm wie Cinema. Zwar berechnet RightHemisphere in der Coreledition auch Lichter und Texturen, aber eher in CAD-Stilen. Während RightHemisphere normalerweise ein englischsprachiges Programm ist, ist die Corelversion komplett in deutsch (auch die Hilfe). Läuft aber nicht ganz stabil. Ich modeliere in Cinema und wenn ich dann eine Vectorzeichnung von einer Szenenansicht brauche, mache ich das im Designerpaket. Dafür ist es ideal.
CorelDraw ist da universeller. Das Paket enthält mehr Zubehör. Auch viel mehr universelle Beigaben, wie Fotos, Cliparts. Z.B.Corelconect, ein sehr komfortabler Browser für alle Dateiarten (Grafik, Bitmap) mit großen Vorschaubildern.
Vielleicht mal die Features auf der Corelseite genau studieren. Oder: Wenns mehr um Grafik geht und weniger um technischen Kram, wie 3D-Illustration, Explosionszeichnungen und Längenberechnungen von Kurven, rate ich zur CorelDraw-Suite.
Ich habe sowohl den DesignerX4 und CorelDrawX5. Meine vorherige CorelDraw-Version war die 10. Ich muss sagen, dass sich dieses Programmpaket hervorragend weiter entwickelt hat.
Ich würde Corel nehmen. Wenn Du nun nicht das Absolute an Photobearbeitung machen willst, bekommst Du mit Photopaint ein solides Tool zur Bildbarbeitung dazu. Übrigens auch mit photoshopkompatibler Plugin-Schnittstelle.
PS: CorelDraw ist ein mächtiges Grafipaket. Die Bedienung ist genial, zumindest nach meinem Geschmack. Aber ein "Rentnerprogramm" ist das nicht!