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Die große Enttäuschung nach dem Heimkommen

were

Aktives Mitglied

Kennt Ihr das auch? Du hast eine super Location, Du fotografierst wie im Rausch, Du bist überwältigt von dem Anblick, der sich Dir bietet und kommst mit einer vollen Speicherkarte nach Hause, ziehst die Bilder auf den PC und bist abgrundtief enttäuscht, weil sie absolut nicht die Kulisse wiedergeben, die Du im Kopf hast.

Was macht Ihr in so einem Fall?
- Mit besserem Equipment wieder hingehen?
- Alles Löschen?
- Die Bilder ruhen lassen, bis sich die Bilder im Kopf etwas abgeschwächt haben?
- Bestätigung von anderen suchen?

Ich war gestern am Plansee in Österreich und fasziniert von den abendlichen Spiegelungen der Bergkulisse. Von meinen Fotos bin ich etwas enttäuscht.

 

Fotografie

E

essdreipro

Guest

ja, das ist schade...

konntest Du an der Kamera nicht sehen, das die Motive, sagen wir mal... suboptimal sind..?

welches Equipment hast Du denn verwendet..?
 

were

Aktives Mitglied

Darum geht es mir gar nicht. Die Motive sind schon so, wie ich sie haben wollte (btw. Was meinst Du mit suboptimal?); Nur bringen sie nicht denselben Eindruck rüber, den ich vor Ort erlebt habe.

Egal welches Equipment ich nehme, ich habe ja immer nur einen kleinen Teil dessen, was ich selbst erlebt habe im Bild. Nach ein paar Tagen gefallen mir die Bilder meistens besser und ich kann die anfängliche Enttäuschung oft gar nicht mehr so verstehen, weil dann die Erinnerung an den Gesamteindruck etwas verblasst ist.

Ich frage mich nur, ob das anderen auch so geht.
 

Mr_Chris

Nicht mehr ganz neu hier

Hi,
es ist eines der schwersten Dinge zwischen dem gesamt Eindruck "on Location" und dem was konkret gutes Bildmaterial ist, zu unterscheiden. Das passiert jedem mal und nur viel Erfahrung reduziert solche Ergebnisse.
Aber...
Lass die Dinger wirklich mal liegen, damit der noch frische Eindruck vor Ort verblasst und wirf dann mal den RAW-Konverter an. Eventuell findet sich dann doch noch eine spannende Bearbeitung.

LG Chris
 

gestandeneFrau

... sitzt auch öfter

Ich bin ja nun kein Fotograf,
aber ich sehe in deinen Bildern schon die gigantische Natur. :liebe:

Die eigenen Gefühle, die man zu dem Zeitpunkt hatte, kann man leider niemals in einem Bild verewigen. Die muss man in sich selbst bewahren.
Nach einiger Zeit spürt man sie dann vielleicht wieder,
wenn man die Bilder betrachtet.
 
E

essdreipro

Guest

sorry, mit 'suboptimal' meine ich die fehlende Schärfe...

und der, der - mein persönlicher Eindruck - fehlenden Tiefe...
 

Adi100

Raindrops keep falling on my head *summt

Ja. manchmal sieht eben unser Auge einiges mehr, geht man nach den Wissenschaftlern,
so sieht unser Auge real manchmal Dinge die gar nicht da sind, nur weil wir sie uns eben
so schön denken. Erschreckend daran dürfte sein, dass bei manchen solchen realen
Bilder wohl bis zu 80% aus der Erinnerung in unserm Kopf entsteht.
Auf der Tatsache beruhen übrigens auch einige Zaubertricks .-)

Zu den Bildern selbst, für meinen Geschmack sind sie alle leicht überbelichtet
ein Bild mal rausgepickt: plansee_img_667964rbf.jpg
Welchen Grund hast Du hier gesehen für Blende 18?
Du hast 23mm verwendet, hier wäre doch Blende 8-11 ideal gewesen. Ich denke das du
bei Blende 18 schon an der Grenze bist mit dem Objektiv. (Beugungsunschärfe)

Stell doch in deinem Lightroom mal folgendes ein
Klarheit ca 35
Schwarz -17
Weiß -6
Belichtung -0,15
schon sieht das alles knackiger aus :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 568623

Guest

Ich war gestern am Plansee in Österreich und fasziniert von den abendlichen Spiegelungen der Bergkulisse. Von meinen Fotos bin ich etwas enttäuscht.

Lass die Bilder noch ein wenig ruhen.
Du kannst noch in der Nachbearbeitung was rausholen, besonders bei Bild 1 und 3.

Aber mal was anderes. Sieh dir mal deine Werte an.
Beispiel Bild 1:
Blende 20/1
Belichtungszeit 5/1
ISO 100
Brennweite 42/1

Hier wäre noch ganz schön Luft gewesen und das Bild wäre um einiges klarer geworden. Bei Blende 20 nimmt die Unschärfe des Objektivs schon sehr zu. Hier hätte f/8 - 10 völlig gereicht und du hättest mit der gewählten Brennweite eine kürzere Belichtungszeit erreicht und das Bild hätte an Klarheit gewonnen.
 
Hey!

Wie essdreipro schon erwähnte fehlt den Bildern "die Schärfe" und imho auch einiges an Brilianz. ??? Oder sind diese beiden Punkte durch die Komprimierung verursacht? ???

Aber deswegen die Bilder gleich löschen? Dafür bist Du HIER im falschen Forum! :)

Versuch mal, die Bilder etwas abzudunkel, Sättigung zu erhöhen und nachzuschärfen.
Da Du ja so freundlich warst, hier ein paar Beispiele zu zeigen, möcht ich Dir meine Idee mal mit Deinen Bildern visualisieren:


LG und allzeit "gut Licht"!

der fou
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung versichern, dass das ziemlich normal ist, dass man von den eigenen Bildern öfter mal enttäuscht wird, auch wenn man sich noch so intensiv bemüht hat, den 'vor Ort Eindruck' bestmöglich einzufangen. Als ich angefangen habe zu fotografieren, habe ich auch so ziemlich alles fotografiert, was mich live beeindruckt hat. Und dann hatte ich plötzlich zig Bilder auf der Speicherkarte, die nicht annähernd das Gefühl auslösten, das ich mir erwartet hatte.
Wenn ich mit den Jahren eines gelernt habe, dann ist es zu erahnen, wann und wo es sich nicht lohnt, den Auslöser zu drücken. Das hat wenig mit den Motiven selbst zu tun, die können noch so schön erscheinen, das alles nützt aber nichts, wenn man das eigene emotionale Empfinden nicht in dem Bild transportieren kann. Und dann bleiben 'nur' Felsen und spiegelndes Wasser übrig. Ein schönes Lehrbeispiel dafür, was tatsächlich da ist (siehe Foto) und was wir beim Betrachten vor Ort wahrnehmen und was für Emotionen dabei entstehen.

Die hier gezeigten Bilder kann man jetzt noch versuchen aufzuhübschen, aber das wird m.M.n. nichts bzw. kaum etwas ändern.

Mein Rat: lerne daraus und gut ist. Du wirst es mit der Zeit wissen, ob es Sinn Macht, ein Foto zu machen oder nicht. Manchmal ist es besser, man lässt die Kamera im Rucksack (oder gleich zu Hause) und genießt einfach mal die Landschaft und vor allem das Emotionale daran. Wer stattdessen mit aller Gewalt versucht, ein tolles Bild zu machen, der hat am Ende weder die Landschaft 'gesehen', noch ein tolles Bild davon gemacht.

Wenn Deine Fragestellung jetzt in die Richtung geht: ich will aber ein tolles Foto von genau dieser Landschaft, nur wie mache ich das? , dann schaue Dir Bilder im Internet an, wo andere Leute solche und ähnliche Landschaften fotografiert haben. Versuche für Dich selbst herauszufinden, warum Dich dieses und jenes Bild begeistern kann und viele andere dagegen nicht. Wo genau liegen die Unterschiede? Bildaufbau und technische Abbildungsqualität alleine sind es ganz sicher nicht ... ;)
Wenn Du es herausgefunden hast, dann werden Dir auch Deine Wunschmotive sicher gelingen, nur versuche nicht, es zu erzwingen!


Mit liebem Gruß
Frank
 
Von meinen Fotos bin ich etwas enttäuscht.
Das ist die häufige Wirkung, die Urlaubs- oder Familienfotos auf andere haben, dass Du selbst davon betroffen bist, ist sehr interessant. Die Bearbeitung von #10 trifft nicht meinen Geschmack, ist jedoch nachvollziehbar, da sie nach aufmotzen schreien. Viele nehmen da zum HDR-Look Zuflucht.
Mit einer anderen Ausrüstung kannst Du zwar technische bessere Bilder, jedoch keinen anderen Eindruck erzeugen.
Mein Eindruck ist, dass die Motive eben nicht mehr hergeben, hättest Du eine Gewitterstimmung, würde der Eindruck ein ganz andrer sein. Das liegt z.B. daran, dass sie nur Tiefe haben, dass keine Spannung vom Vordergrund zum Hintergrund existiert. Schau mal die alten Gemälde von Landschaften (etwa Biedermeierzeit) an, die haben die tollsten Wolkenstimmungen - zwar unrealistisch, doch stimmungsvoll. So interessant eine Spiegelung im See sein kann, ein Blickfang im Vordergrund wäre schon toll. Was Ausschnitt und Linienführung anlangt, kannst Du Dir nichts vorwerfen.
 
Ja, ich geb´s ja zu, mein Versuch mit der Variation hat vllt. "etwas" übers Ziel hinausgeschossen. :)

Auch ich kenne das Problem, dass die Bilder am heimischen Rechner manchmal nicht den jeweiligen Erinnerungen entsprechen.
Ich bin aber zu sehr Fotograf als dass ich mir durch solche "Rückschläge" das Fotografieren verkneife.
... und wenn da grad keine Gewitterstimmung war, hilft mir diese Lichtstimmung im fertigen BIld auch nicht - entspricht ja nicht den eigenen Erinnerungen. ,-)

Und wie Tom22 im Post 9 festgestellt hat, waren die Aufnahme-Parameter nicht unbedingt optimal. Kleinere Blendenwerte und kürzere Belichtungszeiten wären hier tatsächlich von Vorteil gewesen.

Aber das ist ja das Schöne an der Fotografie: Du kannst noch so viel Fotografie-Erfahrung haben, es bleibt spannend! Denn Emotion ist nichts 2-Dimensionales. ;-)

LG und allzeit "gut Licht"!

der fou
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Kleinere Blendenwerte und kürzere Belichtungszeiten wären hier tatsächlich von Vorteil gewesen.

Ich könnte mir vorstellen, dass @were mit diesen Einstellungen den See durch die längere Belichtungszeit ausreichend glätten wollte. Zu diesem Zweck wäre der Einsatz eines hochwertigen Graufilters sicher sinnvoller, aber den bzw. die verschiedenen Stärken müßte man dann auch erstmal zur Verfügung haben.;)



Mit liebem Gruß
Frank
 

virra

lazy lizzard

Nur bringen sie nicht denselben Eindruck rüber, den ich vor Ort erlebt habe.
Das wäre auch seltsam, wenn es anders wäre. Eine wirkliche Welt, in der man mitten drin steht, mit Augen, die ein Sehfeld von ca. 200° abdecken, die Luft um die Nase, die Temperatur auf der Haut, die Grüche, die Bewegung, die Räumlichkeit, das Kontrastvermögen von ca. 1: 100 000 … … und das alles soll nun auf ein mickriges RAW mit nur 2 Dimenmsionen und im allerbesten Falle vielleicht einem Umfang von 1:1024 gebracht werden und wird dann auch noch in einem verhältnismäßig zur Natur mikroskopisch kleinen Format und mickrigem Tonwertumfang besichtigt. Merkst was?

Ohne die Gegend zu kennen, würde ich sagen: Tolle Bilder, falsch entwickelt.
 
E

essdreipro

Guest

vielleicht ist es eben dieser 'Watte'-Effekt, der besser passt, als 'nur' die Spiegelung,
wie bei den Motiven des TE...

so wirkt es noch unschärfer, bzw. 'stört' den Gesamteindruck...
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

@virra

Keine Frage, der 'vor Ort Eindruck' ist sehr viel mehr, als was man auf einem Bild darstellen könnte.
Aber es gibt noch einen weiteren wichtigen Aspekt bei der Sache, denn auch das tollste und noch so gelungendste Bild samt emotional ansprechender Potentiale nützt nichts, wenn der Betrachter damit nichts anfangen kann. Mal ein Beispiel: ich habe viel in Wüstengegenden fotografiert, folglich viele Steine, viel Sand und Geröll. Mich faszinieren diese Dinge ungemein, da ich sie halt selbst erlebt habe. Andere Leute dagegen erkennen darin absolut nichts als Geröll, Sand und Steine. Das ändert sich erst dann, wenn diese Leute selbst einmal in so einer Gegend waren und dies erlebt haben. Und plötzlich, siehe da, die Bilder funktionieren auf einmal, die im Bild transportierten Emotionen haben nun den notwendigen 'Rezeptor' zum Andocken und können ihre Wirkung entfalten. :D ;)

Deshalb ja auch mein Hinweis in #11
Versuche für Dich selbst herauszufinden, warum Dich dieses und jenes Bild begeistern kann und viele andere dagegen nicht. Wo genau liegen die Unterschiede? Bildaufbau und technische Abbildungsqualität alleine sind es ganz sicher nicht ... ;)



Liebe Grüße
Frank
 

virra

lazy lizzard

denn auch das tollste und noch so gelungendste Bild samt emotional ansprechender Potentiale nützt nichts, wenn der Betrachter damit nichts anfangen kann.
Ja stimmt schon, ist aber ein anderes Thema. Es ging ja in 1. Linie darum, dass der Fotograf selber enttäuscht war. Und der war ja da. Da fehlt es dann eben an den ganzen fehlenden Dingen, die in der Erinnerung noch so brillant vor einem stehen, aber auf dem Foto halt nicht drauf sein können.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

ist aber ein anderes Thema.

... da bin ich anderer Meinung, denn was ich versucht habe zu sagen, ist, dass ganz egal, was man empfindet (und ob nun ortskundig oder nicht), auf dem Foto immer 'nur' das abgebildet sein wird, was physikalisch auch da ist. Was daraus wird (emotionales Empfinden, Wahrnehmung, Widererkennung usw.), hängt maßgeblich von uns selbst ab, und da gibt es natürlich unterschiedliche Aspekte, so z.B. die Erwartungshaltung, mit der man ein Bild betrachtet.
Oftmals findet man die eigenen Bilder ja 'interessanter' als andere Betrachter, aus den bereits genannten Gründen. Aber wenn die Erwartungshaltung zu hoch ist, weil der Fotograf versucht, 'einen Elefanten mit einem Kescher einzufangen', dann läuft das wie hier und man ist von den eigenen Bildern enttäuscht.



Mit liebem Gruß
Frank
 
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