AW: Foto-Safari - ich bitte um Bewertung meiner Ausbeute
@Trutscherle: Der User, der das vertreten hat, hat auch eine 450d. Ich weiß, dass auch RobbyTut sich an der Diskussion beteiligt hat, aber ich weiß nicht mehr, welche Meinung er vertreten hatte. Finde leider gerade auch den Thread nicht.
Aber schon richtig: Was interessieren mich Meinungen anderer. Ich muss es selbst probieren, sonst hab ich kein Gefühl dafür.
@Truckerfan:
Konkurrenz?!? Ich denke, wir sind alle hier, um zu lernen und besser zu werden. Ich sehe da niemanden als Konkurrenz. Höchstens als Ansporn oder Herausforderung. Ich bin zum Beispiel immer wieder begeistert von Trutscherles Bildern. Deshalb freut es mich, von ihr "Nachhilfe" zu bekommen.
Erstmal Danke für Dein Lob! Ich meinte es auch nicht als Angriff. Aber bei Deinen Bildern fällt auf, dass sie Situationen darstellen, die Du gesehen hast. Aber sie haben keinen erkennbaren oder nachvollziehbaren Bildaufbau.
Kennst Du die Regeln des Goldenen Schnitts?
Ganz vereinfacht gesagt, kannst Du die wichtigen Punkte eines Bildes auf die Drittel-Schnittpunkte eines Bildes legen. bzw. bei 60/40-Verteilung. Die Frage des Goldenen Schnittes ist eine durch lange Beobachtung und Analyse gefundene Regel des Bildaufbaus, weil der menschliche Blick automatisch bestimmten Bewegungen folgt.
Ich hab Dein Bild mal mit einem Raster übermalt, damit Du sehen kannst, welche Punkte das in Deinem Bild sind. Die Punkte hab ich angeringelt.
Auf dem unteren-linken Drittelpunkt liegt der Kopf des Hundes. Auf keinem anderen Drittelpunkt liegt überhaupt ein wichtiges Element. Daraus folgt: Der Blick des Betrachters wird auf diesen Punkt geleitet. Leider ist der Hund aber weder scharf noch richtig belichtet. Das weiße Fell in der Sonne hätte wohl verlangt, dass das ganze Bild dunkler wäre. Aber dann hätte das Bild eine Aussage bekommen: Hund betrachtet Leo.
Wenn Du die Aufmerksamkeit auf den Leo legen wolltest, sollte dieser im Goldenen Schnitt liegen.
Es reicht natürlich nicht aus, dass ein Objekt im Goldenen Schnitt liegt. Es sollte dann auch fotographisch hervorgehoben werden. Zumindest sollte es scharf und gut belichtet sein.
Jetzt stellt Dich wahrscheinlich Deine Kamera vor ein Problem, denn die konzentriert sich auf die Mitte es Bildes mehr als auf die Punkte des goldenen Schnittes.
Versuch mal, ob Deine Kamera folgendes mitmacht: Finde Deinen Bildausschnitt, in dem Dein Hauptobjekt im G.S. liegt. Dann ändere die Kameraposition, sodass Dein Hauptobjekt mittig liegt. Drück den Auslöser halb durch, dadurch sollte die Kamera alle Messungen auf diesen Ausschnitt vornehmen und behalten, bis Du die Kamera wieder (halb gedrückt halten) auf den richtigen Ausschnitt bewegst. Dann ganz durchdrücken und Bild machen.
Viele Kameras können das. Du musst halt mal probieren.
Eine weitere Sache ist der Bildaufbau anhand von Linien und Richtungen.
Ich habe mal die Richtungen in Deinem Bild angemalt. Die orangen Linien zeigen Bild-Linien, die sich aus Objekten ergeben. Die pinke Linie zeigt eine Bild-Linie aus dem Käfig, die aufgrund der Positionierung den Blick der Frau gefangen hält. Man glaubt automatisch, dass die Frau dahinsieht. Damit guckt sie an allem vorbei.
Die roten Linien zeigen die erkennbaren Blickrichtungen der Tiere. Es wirkt, als würde der Hund ins Leere starren, beim Leo bin ich mir ziemlich sicher, dass er keine der erkennbaren Personen ansieht.
Du siehst, dass da alles irgendwie gegeneinander läuft. Ich meinte ja oben schon: Die Frau hätte ich nicht angeschnitten mit ins Bild genommen, die hat für die Aussage (Tier sieht Tier) nichts zu tun.
Mein Vorschlag für ein besseres Bild wäre gewesen:
Hock Dich hinter den Hund, leg den Fokus auf den Leo, den Hund ruhig unscharf im Vordergrund. Wieviel Abstand Du von Deinem Hund brauchst, damit das Bild gut wirkt, musst Du ausprobieren.
Dann hättest Du die gleiche Blickrichtung wie der Hund.
Ich hab mal eine Skizze gemacht. Geändert an der Situation ist nur das, was Du beeinflussen kannst. Der Leo guckt immer noch so, wie er eben geguckt hat.
(Sorry, leo wirkt seltsam und der Hund ist eine Wurst geworden, aber eben mal schnell reicht es wohl, oder?)
Jetzt laufen aber die Käfig- und Geländerlinien so gerade, dass sie nicht ablenken, sondern nur Tiefe zeigen. Der Ast bildet eine Diagonale abwärts, so wie der Blick des Leo, der genau in die Ecke des Bildes trifft.
Der Blick des Hundes ist auf den Leo gerichtet.
Die Blicke bilden ein 3-eck, das Spannung erzeugt. Der abgewandte Blick des Leos macht damit wieder Sinn und hilft dem Bild.
Ich hoffe, ich habe verdeutlichen können, was ich meine. Frag nach, wenn etwas unklar ist.