@traumfantasie
Die (technische) Ausführung ist eigentlich gar nicht sooo schwer, sie nimmt tatsächlich den geringsten Teil der Arbeit ein. Was aber richtig Zeit kostet, sind alle beweglichen Elemente und Lichter, die sich im Motiv bewegen. Passiert das während einer Belichtungsreihe, dann kann man wieder von vorne anfangen (z.B. ein Fahrrad mit Licht, das während einer 15s Belichtung plötzlich ins Bild fährt usw.), ganz besonders nervig wird es, wenn man sehr schnell arbeiten muß, aber nicht kann, weil z.B. irgendwelche Leute die ganze Zeit im Bild rumzappeln. Während der Dämmerungsphasen hat man ja nicht beliebig viel Zeit, da muß man fertig werden. Das ist dann immer sehr ärgerlich, wenn man manchmal mehrere Tage hintereinander anrücken muß, bis das Bild endlich vollständig und wie gewünscht im Kasten ist. Im Treppenaufgang vom Elbtunnel war es auch extrem, da die seitlichen Fahrstühle ständig rauf und runter eiern, dazu kommen immer wieder Leute, die über die stählerne Treppe rauf und runter trampeln. Dabei schwingt sich alles auf und man wartet und wartet und wartet ... und das war bei weitem nicht die komplizierteste Location.
Am Ende eines Tages weiß man dann noch immer nicht, ob sich die Mühe gelohnt hat, erst am Rechner zeigt sich dann, ob man nochmal ran muß oder nicht. Ist halt schwer, sich vor Ort das fertige Bild vorzustellen, wenn es um Winkel von mehr als 180° geht, dazu noch in mehreren Ebenen.
Kurz gesagt: die Fotos hätte ich ziemlich fix im Kasten, nachdem alles am richtigen Platz aufgebaut und eingestellt ist. Etwa den Faktor 10 und mehr darf man hinzurechnen, um die 'Störfaktoren' zu kompensieren (+ Fahrerei und Geschleppe der Ausrüstung), das ist das, was schlaucht und Nerven kostet.
Von der Arbeit am Rechner will ich gar nicht erst anfangen ..., aber ich würde mir das nicht antun, wenn ich da keinen Spaß dran hätte, und das habe ich definitiv ...
Liebe Grüße
Frank