Als Nachtrag auch nochmal was Seriöseres von mir – ich habe die Angewohnheit, jedes Jahr in meinem Umfeld eine Art Weihnachtsbrief zu verschicken. Ihr gehört nun erstmalig auch zu den „Opfern“...
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Alle Jahre wieder…
…kommt Weihnachten, plötzlich und unerwartet – wie immer.
Was hat uns 2014 beschäftigt?
Flug MH 370, Ukraine, Syrien, Afrika, IS, Ebola, Pegida. Stellvertretend für politische, militärische und menschliche Krisen.
Man sollte meinen, es brennt an allen Ecken und Enden.
Befremdende Hypes um Selfies, Apple, Helene Fischer, Formel 1, Fußballskandale, Steuerbetrüger (auch diese nur stellvertretend).
Konsum heißt heute Amazon, Tablet, Whatsapp und Co. – fernab von Lebensrealitäten, sozialen Problemen und Schicksalen.
Man sollte meinen, es gibt nur noch Banalitäten.
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Die virtuellen Welten und existenzbedrohenden Probleme von und mit PS, Illustrator, Indesign, C4D, HTML, Fotodiskussionen etc. reihen sich da ebenfalls ein.
[Exklusiv-Content Ende]
Eine Reihe prominenter Persönlichkeiten hat das Leben beendet, selbstbestimmt oder ungewollt.
Robin Williams, Shirley Temple, Lauren Bacall, Udo Jürgens, Joe Cocker –
Man sollte meinen, die Einschläge kommen immer näher.
Das Positive und wirklich Wichtige in 2014? Nun, jetzt bist Du dran!
Dein bewegendstes und schönstes Erlebnis in diesem Jahr – fällt es Dir auf Anhieb ein?
Ein Mensch, der Dich besonders berührt hat?
Schöne Momente, sei es im Urlaub oder im Alltag?
Eine flüchtige Begegnung, die ein Schmunzeln hinterlässt?
Eine nette Email oder unbürokratische Hilfestellung?
Kleine Gesten der menschlichen Wärme, Nähe, Anteilnahme.
Das Lernen auch aus Schicksalsschlägen.
Motivation. Kraft und Hoffnung schöpfen schon aus kleinen zwischenmenschlichen Gesten.
Der Sänger und Komponist Sting hat es in vier Worten auf den Punkt gebracht: „How fragile we are“ – wie zerbrechlich wir doch sind.
Und eben deshalb angewiesen auf (und dankbar für) die kleinen Dinge des Lebens.
Es geht nicht um große Taten. Es geht um die Behutsamkeit im Umgang miteinander im Alltag und den Respekt vor unseren Mitmenschen. Dinge, die wir allzu oft vergessen.
In der Hektik der Betriebsamkeit geraten sie schnell außer Acht.
Weihnachten hat bei jedem einen anderen Stellenwert – religiös, ethisch, romantisch, konsumierend, ablehnend.
Aber
ein Wert sollte allen gleich und gleich wichtig sein: Das Zurückfahren, das sich Besinnen. Nachdenken darüber, was wirklich wichtig ist.
Lebenspartner, Familie, Freunde. Wertvolle Menschen im Umfeld, die ungefragt immer für einen da sind.
Wir nehmen das oft als zu selbstverständlich hin.
Mehr aufeinander hören und einander zuhören. Aufeinander zugehen. Das hat noch niemandem geschadet.
In diesem Sinne wünsche ich nicht nur frohe Weihnachten, sondern auch die Offenheit des Blicks für die kleinen Kostbarkeiten des Lebens, die angesichts der pompösen Monstrositäten des Medien-/Werbe-/Konsum-Tsunamis viel zu oft ungesehen bleiben – bis sie denn auf einmal nicht mehr da sind. Dann erst weiß man ihren wahren Wert zu schätzen...
Euer Pixelverwender