AW: was kann ich damit machen ?
Hi Matz31,
verheddere Dich als Anfänger nicht in zu viel Technik. Ich habe mit folgenden Grundsatz verdammt gute Erfahrungen gemacht:
- so wenig Ausstattung wie möglich, dafür hochwertig und 1x kaufen
- eher kleinere Lichtformer, aber dafür portabler
Beginne am Besten die ersten Monate (mindestens) nur mit einem Blitzkopf. Verändere Distanz von Blitz zu Model, von Model zu Wand, den Winkel, die Höhe, die Leistung, ....
Achte auf Blickrichtung, den Schattenverläufe, Schattenwürfe auf die Wand, usw.
Übst Du nur mit einem Blitz hast Du eine Kontrolle über das Licht. Du lernst Fehler kennen und bekommst für gewisse Setups Routine.
Beginnst Du mit Zweien, weißt Du Anfangs die Fehlerquelle nicht ! Mit einem Blitz lernst Du viel, viel mehr über Lichtführung, ....
Du wirst auch ein Setup um längen schneller verändern und ein Bild damit verändern. Zwei Blitze bedeuten ein zigfaches an mehr Zeit. Gerade bis Du als Anfänger Hauptlicht und Effektlichter richtig einstellen kannst.
Wenn Dir ein(e) Assistent(in) zur Verfügung steht nimm für die weiteren Setups für Effektlicht ein silbernen Reflektor. Veränder die Position und studier das Licht und die Veränderungen.
Meine Lieblingssoftbox für meine Aufsteckblitze ist die FireFly mit 50cm. Dort ist ein Metallneiger dabei und das Teil kaufst Dir nur 1x im Leben. Lass unbedingt die Finger von den großen Softboxen. Vergiss es einfach. Sperrig und unflexibel - was sich auch in den Stativen niederschlägt.
Meine Firefly kommt auf ein 1-Einbeinstativ für 15€. Rauf, runter, links u. rechts in Sekundenbruchteilen ... bei gleichen Einstellungen darf natürlich der Abstand zum Model nicht verändert werden.
Mit kleinen Softboxen kannst Du viel viel näher ans Model ran und dadurch wird auch das Licht wieder ungemein weich. Leistung runter und auf 40cm für Portraits ran. Kaufe Dir wegen weichen Licht keinesfalls große SB. Sie hindern nur im kleinen Studio.
Lerne Deine Aufsteckblitze kennen - vorallem auch dessen Leistung. Du wirst merken, dass wir bei Studioblitzen 200W vollkommen ausreichen. Wenns mal eng werden sollte, geh auf IOS200 ....
Du wirst bei Studioblitzen eher das Problem haben, dass Du die Leistung gar nicht weit genug runterregeln kannst. Achte hier besser darauf, dass die Leistung weit nach unten geregelt werden kann.
Noch was zu den Leuchtmitteln. Da kannst man fast nicht genug haben. 100W klingt viel, ist es aber nicht. Vergeude hierein erst mal keinen einzigen Cent.
Nimm einen Aufsteckblitz, eine hochwertige kleine Softbox und übe damit. Wenn Du nebenbei viel mitliest, Lernvideos guckst, ....
Und dann irgendwann mal eine günstige 50mm/1,8 Festbrennweite. Mit dieser eher langweiligen Brennweite kannst Du den richtigen Blick erlernen. Ohne Zoom bist Du zur Veränderung auf Positionswechsel gezwungen. Du wirst anfangs fluchen, aber irgendwann wirst Du sie lieben.
So ersparst Du Dir viele Fehlkäufe. Lerne die Stärken und Schwächen Deiner Ausrüstung kennen bevor Du viel Geld in den Sand setzt.
Viel Spaß beim Lernen
Stephan