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Wie wichtig ist die persönliche Sehensweise?

were

Aktives Mitglied

Anlass war ein Gespräch, das ich gestern mit einem befreundeten Fotografen hatte. Wir waren zusammen unterwegs und ich hatte ein Bild von Ihm aufgenommen. Das RAW habe ich ihm mitgegeben und wir haben beide das Bild bearbeitet. Heraus kamen zwei unterschiedliche Bilder.

Nun rätseln wir welche Rolle das Equipment, hier vorzugsweise die Kalibrierung des Monitors und welche Rolle die persönliche Erinnerung des Fotografen an die Szene spielt. Auch die persönlichen Vorlieben könnten hier eine Rolle spielen.
Sicher gibt es auch noch ganz unterschiedliche Wahrnehmungen ein und derselben Szene.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und Spekulationen dazu? Ich würde gerne mal über dieses Thema etwas diskutieren.
 

Fotografie

A

andemande

Guest

Nur mal zur Klarstellung. Diskussion ueber Rawausarbeitung ein- und desselben Fotos oder was stellst du dir vor?
linkes Bild ist ok, rechts hat wohl der Weissabgleich usw. Imho versagt. Schnappschuss ohne speziellen fotografischen "Blick" - alles drauf, aber auch nicht mehr :)
 

gugue

Photoshopfan

das linke bild ist von der belichtung ok, aber ob jemand das rechte besser gefällt ist wohl geschmackssache
 

TheBugs

smells like teamspirit

Das bei eurem "Experiment" zwei unterschiedliche Bilder herausgekommen sind, überrascht mich jetzt nicht...

Beim Bearbeiten von Bildern (und auch in allen anderen Lebenslagen), spielt immer der eigene Geschmack, individuelle Farbwahrnehmung, Erfahrung, etc. mit hinein, da hat auch das Equipment nichts bzw. nur geringfügig etwas mit zu tun. Hättet ihr die Bilder am gleichen Rechner bearbeitet, wären wohl auch unterschiedliche Ergebnisse herausgekommen. Jeder Mensch sieht die Dinge eben anders, wäre auch schlimm, wenn nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

aaarghh

Kann PCs einschalten

Es kommt auch darauf an, welche Aussage man bewusst oder unbewusst in ein Bild legen will. Das erste Bild zeigt einen Fotografen bei der Arbeit, auf dem zweiten Bild sieht man, wie jemand in einer (Abend-?)Stimmung fotografiert.

Ein Tipp am Rande: In Deutschland gibt es kein Copyright. Dein Vermerk auf dem Bild ist überflüssig.
 
A

annabellkiara

Guest

Nun rätseln wir welche Rolle das Equipment, hier vorzugsweise die Kalibrierung des Monitors und welche Rolle die persönliche Erinnerung des Fotografen an die Szene spielt. Auch die persönlichen Vorlieben könnten hier eine Rolle spielen.
Eigentlich hast Du ja schon fast alles angesprochen.
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

vorzugsweise die Kalibrierung des Monitors und welche Rolle die persönliche Erinnerung des Fotografen an die Szene spielt. Auch die persönlichen Vorlieben könnten hier eine Rolle spielen.
1.) Kalibrierung:
Durchaus ein Thema, wenn man die Farben so auf dem Drucker haben möchte, wie man sie am Monitor sieht.

2.) Erinnerung an die Szene:
Undbedingt, wenn man das Bild so haben möchte, wie es aufgenommern wurde.
Allerdings: jeder erinnert sich anders.

3.) Persönliche Vorlieben des Fotografen:
Das A und O, um einen eigenen Stil zu entwickeln. Der Fotograf macht das Bild. Und der Entstehungsprozess ist mit dem Betätigen des Auslöers noch nicht abgeschlossen.

3a.) Punkt 3 kommt natürlich nur in Frage, wenn man keine Vorgaben hat. Bei Produkfotografie für einen Katalog sollte man tunlichst seinen eigenen Stil außen vor lassen. Ebenso bei Portraits, die für einen bestimmten Zweck (bspw. Bewerbung) gemacht wurden.

4.) Ich denke mit einer gesunden Mischung aus 2 und 3 fährt man zu 90 % auf dem richtigen Gleis.
 

were

Aktives Mitglied

@
@ gugue : Das geht schon mehr in die Richtung - ist Geschmackssache...
@TheBugs : Das sehe ich auch so. Es wäre interessant, zu sehen, was aus dem raw wird, wenn es noch mehrere unterschiedliche Leute bearbeiten.
@aaarghh : Eine interessante Interpretation!
@annabellkiara : Kennst Du sowas auch?
@igel16 : Danke! Vielen gefällt das linke besser. Gut zu wissen, dass auch das rechte Bild seine Liebhaber hat.
@Digicam Wie könnte der Fotograf, sofern er keine absolut genauen Vorgaben hat, ausschließen, dass seine persönlichen Vorlieben mit in die Bearbeitung einfliessen?
 

buerzel

Versuch macht kluch!

Teammitglied
Lieber @were,

abgesehen von den unterschiedlichen Ergebnissen, zu denen ich mich nicht weiter äußern möchte, ist mir eine Sehensweise noch nicht untergekommen. Soll wohl dann eher Sichtweise bzw. den persönlichen Geschmack charakterisieren und wie schon einige TN vor mir schrieben, hat da halt jeder seine Vorlieben.
 

were

Aktives Mitglied

@buerzel Ich habe schon bewusst auch Sehensweise geschrieben, denn ich kann mir vorstellen, dass Menschen dieselbe Sache tatsächlich unterschiedlich sehen. Man denke da nur an diverse Unterschiede beim Farbensehen. Möglicherweise gibt es auch unterschiede beim Hell / dunkel sehen?
 
A

andemande

Guest

Sicher gibt es auch noch ganz unterschiedliche Wahrnehmungen ein und derselben Szene.
Meiner Vorstellung der Szene ist so daß die linke Ausarbeitung i.O. ist , während die rechte bei mir durchfällt, was nur bestätigt, daß deine und meine Interpretation der Rawentwicklung dieses Fotos nicht identisch sind. Zur Wahrnehmung/Sichtweise einer Szene gehören für mein Verständnis weitere Aspekte, u.a. Gestaltung der Bildes während der Aufnahme.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und Spekulationen dazu?
ja und ja (wobei dieses Thema in etwa so alt wie die Fotografie selbst sein müsste und entsprechend oft abgehandelt wurde).

Zum Thema Variationen von Rawentwicklung in LR gibt es unzählige Tutorials, eine Heerschar an Fotografen bietet kostenlos oder gegen Geld Presets für solche Zwecke an, die einem gefallen oder eben auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

RobbyTUT

Genetischer Blödsinn

Ich würde jetzt den unterschiedlichen WB nicht unbedingt als "Sehensweise" bezeichnen. Ich denke wichtiger als eine Nachbearbeitung ist erst mal eine spannende Idee wie man eine Situation bzw. ein Objekt einfängt.
Dazu passt vielleicht ein Zitat von Eberhardt Schuy, "Wer an einem Bild länger als 10 MInuten photoshopt, hat keine Ahnung von fotografieren". (wie gesagt....Eberhard Schuy)
 
A

andemande

Guest

Ich würde jetzt den unterschiedlichen WB nicht unbedingt als "Sehensweise" bezeichnen. Ich denke wichtiger als eine Nachbearbeitung ist erst mal eine spannende Idee wie man eine Situation bzw. ein Objekt einfängt.
Dazu passt vielleicht ein Zitat von Eberhardt Schuy, "Wer an einem Bild länger als 10 MInuten photoshopt, hat keine Ahnung von fotografieren". (wie gesagt....Eberhard Schuy)
100 % Zustimmung !
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Wenn ich @were richtig verstehe, dann geht es ihm auch um die Unterscheidung psychischer und physikalischer 'Wahrnehmung'. Sehen ist immer beides, es läßt sich zwar alles medizinisch/biologisch/psychisch/physikalisch/biochemisch/etc. aufdröseln, aber sehen ist ein so komplexer Vorgang, die Eingangsfrage läßt sich daher nur schwer beantworten.

Mit der Technik alleine sind es schon zig Möglichkeiten, wie etwas dargestellt werden mag, Farbmanagement, Kalibrierung/Profilierung/Bildschirmqualitäten, die Umgebungslichtsituation am Monitor, Farben im Raum usw. usf., aber auch die eigene Stimmungslage haben Einfluß auf unser 'sehen', genauso wie unsere psychische Verfassung, die wiederum von vielen Faktoren beeinflußt sein kann.

Das Thema Wahrnehmung wiederum füllt ganze Bibliotheken, ein ungemein spannendes Thema, das m.M.n. als Pflichtfach für jeden Fotografen gehören sollte, vor allem die Themen Wahrnehmungspsychologie und Verhaltensökonomie können sehr erhellend sein, wenn man sich im Eingangsthread genannte Fragen stellt. ;)

Sehen und (wieder)erkennen ist immer auch mit Erfahrung verbunden. Und je nach dem, ob und in welcher Weise (Ergebnis) diese Erfahrung stattgefunden haben mag, beeinflusst dies unsere Wahrnehmung eines beliebigen Bildes (und die Interpretation dieser Wahrnehmung) ganz ergeblich. Es macht also einen großen Unterschied, ob ich etwas Gezeigtes bereits kennengelernt habe (und mit welcher Erfahrung) oder ob es etwas für mich gänzlich Neues ist.

Es ist bekannt, dass in den unterschiedlichen Kulturen bezüglich Gestik, Mimik usw. sich z.T. völlig verschiedene Interpretationen ein und derselben Darstellung ergeben. Und würde man als Fotograf eine bestimmte Vorgabe zu erfüllen haben, so müßte dies berücksichtigt werden, wenn der Schuss nicht nach hinten losgehen soll. Sehen und erkennen hat also auch mit Erlerntem bzw. Beigebrachtem zu tun.

Und was versteht man allgemein unter einem 'geschulten Auge' im Bereich der Fotografie? Wie oft hört man als erfahrener Fotograf von anderen den Satz 'warum habe ich das nicht gesehen, wie machst du das nur?'.

Das Gleiche gilt nun natürlich auch für Bilder, die wir entwickeln und bearbeiten, die Prägung dieser Bilder wird zwangsläufig von jedem User entsprechend beeinflusst, je nach dem, was er/sie 'wahrnimmt'. Absolute Neutralität dürfte daher nur schwer bis gar nicht zu realisieren sein, jedenfalls nicht ohne weitere 'Kontroll- und Korrekturhilfen'.

Optische Täuschungen, nahezu jeder kennt sie und hat sich sicher darüber gewundert, wie das möglich sein kann, dass man sich so täuschen läßt. Und doch ist genau das ein wichtiger Hinweis darauf, wie wir 'sehen' und wie man mit dem, was man allgemein zu sehen glaubt/meint, zukünftig umgehen sollte, wenn man die Erfahrung einer optischen Täuschung erst einmal gemacht hat ... ;)


Nur mal ein paar allgemeine Gedanken zu diesem Thema, das ich sehr interessant finde, da ich davon ausgehe, dass wir alle in gezeigten Bildern absolut nicht 'das Gleiche' sehen, auch wenn rein physikalisch betrachtet ein Bild einfach so ist wie es ist ...


Liebe Grüße
Frank
 

havelmatte

Hat ´ne Meise

Die Sicht- oder Sehensweise ist auch stark von der Tagesform des Betrachter abhängig. Mir geht es jedenfalls so, wenn ich ein Bild am Tage X zu meiner Zufriedenheit bearbeitet habe, dann gefällt es mir am Tage Y schon nicht mehr so und man ist wieder dran. Jedesmal beim Ansehen gibt es was Neues zu verbessern oder man macht es wieder rückgängig.
 
A

andemande

Guest

@Picturehunter
was hat Verhaltensökonomie mit Fotografie zu tun? Da fehlt mir entweder Wissen oder ich verbinde (fälschlich?) mit dem Begriff eine gänzlich andere Sache.
 
Bilder bitte hier hochladen und danach über das Bild-Icon (Direktlink vorher kopieren) platzieren.
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