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Frage bezüglich Animationen

jscreativelab

Noch nicht viel geschrieben

Hi!

Ich wusste nicht genau, wohin mit meiner Frage, also stelle ich sie mal hier. Sie könnte etwas kompliziert sein...

Ich habe meine Ausbildung als Mediamatiker abgeschlossen. Am Anfang dachte ich, ich würde hauptsächlich mit Flyers, Logos, Visitenkarten und Websites arbeiten. Nach zwei Jahren in der Ausbildung habe ich meinen Praktikumsplatz erhalten und durfte bleiben. Während des Praktikums war ich für das Maskottchen des Unternehmens verantwortlich und habe es regelmäßig neu gestaltet, um für das aktuelle Wochenprogramm (Filme) zu werben. Ich habe die Stelle und Ausbildung dank der IV bekommen, da ich wegen einer Krankheit Schwierigkeiten hatte, im Arbeitsalltag Fuß zu fassen (ich bin jetzt 36). Die Lehre sollte mir helfen, wieder in die freie Wirtschaft einzusteigen.

Jetzt, nach meinem Abschluss 2023, möchte mein Chef mich in eine ganz andere Richtung lenken. Er meint, solche 0815-Aufgaben bringen nichts und es gibt zu viele Designer, die das besser können. Er glaubt, dass ich aufgrund meiner Krankheit so keine Sicherheit aufbauen könnte. Er möchte, dass ich mich auf das Zeichnen und Animieren des Maskottchens konzentriere. Von Animationen habe ich keine Ahnung. In meiner Freizeit zeichne ich jedoch täglich und habe mit ClipStudio Paint (zuvor Photoshop) angefangen, einfache Animationen zu erstellen, aber das ist sehr mühsam.

Wusstet ihr, dass ich früher gerne gezockt habe? Elden Ring, Souls... In Sekiro stehe ich seit 6 Monaten vor dem Uhu *hust*, während ich lachend an das DLC von Elden Ring denke. Ich finde einfach keine Zeit mehr für's Zocken, weil ich ständig an Animationen und digitalem Zeichnen arbeite. Ich bin schon ein paar Mal fast durchgedreht. Aber scheinbar ist das der einzige Weg, um finanziell auf der sicheren Seite zu sein, indem ich das Maskottchen meines Chefs mit Animationen und Merchandising voranbringe.

Aber wie soll ich das alles lernen, ohne in einem Animationsstudio zu arbeiten? Ich habe es mit Animate versucht, aber das Maskottchen ist schwierig zu animieren, weil es dicke Beine hat und unproportioniert ist. Das Gesicht des Hasen darf sich auch nicht verändern, es braucht sein markantes Grinsen. Meine 3/4-Ansichten des Gesichts passen meinem Chef nicht, daher gibt es nur die Vorder- und Seitenansicht.

Ich habe eine einfache Animation gemacht, in der der Hase mit einem Flieger auf und ab wippt. Das ist momentan das Einzige, was ich hinbekomme. Mein Chef weiß, dass Animieren schwer ist und gibt mir genug Zeit, aber ich komme regelmäßig ins Straucheln.

1. Ist das wirklich der richtige Weg?
2. Welcher Animationsweg ist für das Maskottchen sinnvoll? Weiter Frame-by-Frame oder versuchen, es rigbar zu machen?
3. Was soll ich tun?

Mein Englisch ist auch nicht das Beste, daher ist es mühsam, sich durch die Tutorials auf YouTube zu arbeiten. Ich habe keinen Plan, wie es weitergehen soll, finde keine passende Anleitung und weiß nicht, welche Animation sinnvoll wäre.

Daher mein etwas verzweifelter Post. Vielleicht habt ihr aus eurer beruflichen Erfahrung Ideen, wie ich meinen Workflow optimieren kann, welchen Kurs ich gehen soll oder welche Tutorials und Bücher mir helfen könnten. Ich fühle mich etwas "lost" in der Animationswelt. Ich arbeite mich weiter durch die 12 Animationsprinzipien. Auch wenn sich keine Antwort findet:

Ich wünsche euch eine tolle Woche und trinkt genug!
Grüße aus der Schweiz
 
Zuletzt bearbeitet:

KBB

Mod 3D | Blaubaer

Teammitglied
Hi!
*huch, Namen geändert?* :)
Ich komme zwar aus der 3D Ecke, und Character Animation war nie mein täglich Brot, sondern eher mal ein Zugewinn, aber ich verstehe glaube ein wenig, wie es Dir geht. Denn so richtig Animieren lernen „ohne Studio“ ist schon eine harte Sache. Als 2D- Referenz kann ich hier hauptsächlich auch nur eine ca. 1-minütige Animation für einen Sender mit einem P und einer 7 drin nennen, ohne diese zeigen zu dürfen. NDA halt.

Deine Fragen 1.-3. kann man glaube so nicht so einfach beantworten.
1. Was ist denn genau Dein Weg? Die ganzen großen und kleinen Methoden wie Disneys Prinzipien zu lernen, ist natürlich nie verkehrt. Als ich vor ~30 Jahren angefangen habe, war das Buch „The Animators Survival Kit“ von Richard Williams (z.B. Regisseur von „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“, ist bestimmt bekannt. Und ein Hase ;)) der heiße Scheiß - auch bei 3D Animatoren, weil es nichts besseres gab. Das kann heute anders sein, das Buch ist aber immer noch gut. Leider auf Englisch, sry, aber mit vielen Bildern ;) Vllt. gibt es das ja als eBook, dann kann man es in einen Übersetzter füttern :) Und das kann ja nur eine Hilfe von vielen sein.

2. hängt m.E. mehr davon ab, was man gut kann. Ich würde selbst immer zum Rig tendieren, da das eher mein Ding ist, denn ich habe nie klassische 2D Animation machen müssen, die o.g. Animation und andere aber mit Rigs.
Rigs zu machen, sind auch in der 2D Animation recht aufwändig, vor allem wenn sie dann flüssige Animationen ermöglichen sollen, und um so schwieriger, je mehr sie können sollen. Übrigens: es gibt auch in 2D oft nicht nur ein Rig, sondern mehrere, für verschiedene Aufgaben. Für, hm, einen Sprint durch den Park braucht man u.U. ein ganz anderes als für „am Tisch sitzen und Kaffee trinken/unterhalten“. Musste ich mir jetzt aus den Fingern ziehen, aber vllt. verstehst Du was ich meine: Die 1. Figur muss gute Beine haben, die 2. reden können. Das kann, muss aber nicht in eine Figur passen.
Aber es sind eher ähnliche Bewegungsabläufe, die nicht in ein Rig passen, als sehr unterschiedliche.

Wenn jemand aber mit FbF und Zwiebeltechniken etc. gut klar kommt, ist das nicht verkehrt. Siehe Disney :) Insgesamt glaube ich einfach, dass Du sehr viel wirst lernen müssen, man wird nicht einfach so in ein paar Wochen ein Animator. Woher soll man das alles können? Deshalb ist die Frage m.E. im Moment nicht beantwortbar.
Dazu kommen die anscheinend schwierigen Proportionen des Maskottchens. Es gibt Proportionen, die machen Animationen nicht nur schwierig, sondern unmöglich. Dann muss man (=Chef) sich u.U. komplett davon verabschieden. Oder ein neues Maskottchen entwerfen (lassen), das auch animierbar ist. Naja, andererseits: Beine halt, dick hin oder her.
Ist eben so schwer zu sagen, ohne Hase und Aufgabe zu kennen. Und ein Gesicht in der Drehung ist sehr schwer, aber es darf sich durchaus in einer Bewegung in einem gewissen Maß auch verformen, damit es nachher wieder passt.

3. Entweder weiter arbeiten und sich da durchbeißen, oder eine andere Stelle suchen. Was ist dieses ominöse IV, was schweizerisches?
Vllt. bist Du ja auch einfach mit der Situation und dem Ansinnen Deines Chefs völlig überfordert, auch wenn er es gut meint - gar nicht mal wg. Krankheit, sondern weil Du jemanden brauchst, der Dich an die Hand nimmt und alles erklärt, wie in jeder Ausbildung? Da ist ja auch jeder Mensch verschieden, und das was Du da machst, ist ja eine halbe Selbständigkeit. Das kann nicht jede/r, ich würde da glaube nach konkreten Kursen schauen. Angefangen mit Zeichnen, dann über Frame by Frame bis hin zum „anständigen Riggen“. Ja, das kostet Zeit und Geld, aber das müsste Dein Scheff ja für Dich organisieren.

Ich habe z.B. ganz gute Erfahrungen mit den CGMA Kursen gemacht, jedenfalls im 3D Bereich. Das sind ~ 8-10 Wochen-Kurse von Pros aus der Filmwelt, die liegen bei 800-1.000,-EU (jedenfalls das letzte Mal als ich da einen Kurs mitgemacht habe, und das liegt ein paar Jahre zurück).

Die Qualität steht und fällt wie immer mit dem Tutor. Aber im Grunde sind das dann auch zig Wochen mehr oder weniger Vollzeit Lernen, und das würde ich mir vom Chef holen. Da gibt es dann schon ein paar Sachen, die passen würden
oder (der Name im folgenden Link ist falsch, warum auch immer)
und auch reine Zeichenkurse für Anatomie z.B.

Alternativ halt (nochmal) auf eine Filmschule, zum Lernen.
Aber die Frage ist auch: willst Du das überhaupt alles, oder nur Dein Chef? Und könntest Du auch mit dem, was Du eigentlich bisher gelernt hast, nicht woanders arbeiten? Was sagen die IV Leute, was das Arbeitsamt?
Was den Designbereich betrifft, hat Dein Chef leider recht: da gibt es SO viele von (Designer), da muss man schon sehr gut sein, um herauszustechen und eine gute Stelle zu bekommen. Deine Arbeiten kann ich so aber natürlich nicht beurteilen, die kenne ich ja nicht. Nur damit Du weißt, wo evtl. eine Problematik liegt.
 

jscreativelab

Noch nicht viel geschrieben

Hi!
*huch, Namen geändert?* :)
Ich komme zwar aus der 3D Ecke, und Character Animation war nie mein täglich Brot, sondern eher mal ein Zugewinn, aber ich verstehe glaube ein wenig, wie es Dir geht. Denn so richtig Animieren lernen „ohne Studio“ ist schon eine harte Sache. Als 2D- Referenz kann ich hier hauptsächlich auch nur eine ca. 1-minütige Animation für einen Sender mit einem P und einer 7 drin nennen, ohne diese zeigen zu dürfen. NDA halt.

Deine Fragen 1.-3. kann man glaube so nicht so einfach beantworten.
1. Was ist denn genau Dein Weg? Die ganzen großen und kleinen Methoden wie Disneys Prinzipien zu lernen, ist natürlich nie verkehrt. Als ich vor ~30 Jahren angefangen habe, war das Buch „The Animators Survival Kit“ von Richard Williams (z.B. Regisseur von „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“, ist bestimmt bekannt. Und ein Hase ;)) der heiße Scheiß - auch bei 3D Animatoren, weil es nichts besseres gab. Das kann heute anders sein, das Buch ist aber immer noch gut. Leider auf Englisch, sry, aber mit vielen Bildern ;) Vllt. gibt es das ja als eBook, dann kann man es in einen Übersetzter füttern :) Und das kann ja nur eine Hilfe von vielen sein.

2. hängt m.E. mehr davon ab, was man gut kann. Ich würde selbst immer zum Rig tendieren, da das eher mein Ding ist, denn ich habe nie klassische 2D Animation machen müssen, die o.g. Animation und andere aber mit Rigs.
Rigs zu machen, sind auch in der 2D Animation recht aufwändig, vor allem wenn sie dann flüssige Animationen ermöglichen sollen, und um so schwieriger, je mehr sie können sollen. Übrigens: es gibt auch in 2D oft nicht nur ein Rig, sondern mehrere, für verschiedene Aufgaben. Für, hm, einen Sprint durch den Park braucht man u.U. ein ganz anderes als für „am Tisch sitzen und Kaffee trinken/unterhalten“. Musste ich mir jetzt aus den Fingern ziehen, aber vllt. verstehst Du was ich meine: Die 1. Figur muss gute Beine haben, die 2. reden können. Das kann, muss aber nicht in eine Figur passen.
Aber es sind eher ähnliche Bewegungsabläufe, die nicht in ein Rig passen, als sehr unterschiedliche.

Wenn jemand aber mit FbF und Zwiebeltechniken etc. gut klar kommt, ist das nicht verkehrt. Siehe Disney :) Insgesamt glaube ich einfach, dass Du sehr viel wirst lernen müssen, man wird nicht einfach so in ein paar Wochen ein Animator. Woher soll man das alles können? Deshalb ist die Frage m.E. im Moment nicht beantwortbar.
Dazu kommen die anscheinend schwierigen Proportionen des Maskottchens. Es gibt Proportionen, die machen Animationen nicht nur schwierig, sondern unmöglich. Dann muss man (=Chef) sich u.U. komplett davon verabschieden. Oder ein neues Maskottchen entwerfen (lassen), das auch animierbar ist. Naja, andererseits: Beine halt, dick hin oder her.
Ist eben so schwer zu sagen, ohne Hase und Aufgabe zu kennen. Und ein Gesicht in der Drehung ist sehr schwer, aber es darf sich durchaus in einer Bewegung in einem gewissen Maß auch verformen, damit es nachher wieder passt.

3. Entweder weiter arbeiten und sich da durchbeißen, oder eine andere Stelle suchen. Was ist dieses ominöse IV, was schweizerisches?
Vllt. bist Du ja auch einfach mit der Situation und dem Ansinnen Deines Chefs völlig überfordert, auch wenn er es gut meint - gar nicht mal wg. Krankheit, sondern weil Du jemanden brauchst, der Dich an die Hand nimmt und alles erklärt, wie in jeder Ausbildung? Da ist ja auch jeder Mensch verschieden, und das was Du da machst, ist ja eine halbe Selbständigkeit. Das kann nicht jede/r, ich würde da glaube nach konkreten Kursen schauen. Angefangen mit Zeichnen, dann über Frame by Frame bis hin zum „anständigen Riggen“. Ja, das kostet Zeit und Geld, aber das müsste Dein Scheff ja für Dich organisieren.

Ich habe z.B. ganz gute Erfahrungen mit den CGMA Kursen gemacht, jedenfalls im 3D Bereich. Das sind ~ 8-10 Wochen-Kurse von Pros aus der Filmwelt, die liegen bei 800-1.000,-EU (jedenfalls das letzte Mal als ich da einen Kurs mitgemacht habe, und das liegt ein paar Jahre zurück).

Die Qualität steht und fällt wie immer mit dem Tutor. Aber im Grunde sind das dann auch zig Wochen mehr oder weniger Vollzeit Lernen, und das würde ich mir vom Chef holen. Da gibt es dann schon ein paar Sachen, die passen würden
oder (der Name im folgenden Link ist falsch, warum auch immer)
und auch reine Zeichenkurse für Anatomie z.B.

Alternativ halt (nochmal) auf eine Filmschule, zum Lernen.
Aber die Frage ist auch: willst Du das überhaupt alles, oder nur Dein Chef? Und könntest Du auch mit dem, was Du eigentlich bisher gelernt hast, nicht woanders arbeiten? Was sagen die IV Leute, was das Arbeitsamt?
Was den Designbereich betrifft, hat Dein Chef leider recht: da gibt es SO viele von (Designer), da muss man schon sehr gut sein, um herauszustechen und eine gute Stelle zu bekommen. Deine Arbeiten kann ich so aber natürlich nicht beurteilen, die kenne ich ja nicht. Nur damit Du weißt, wo evtl. eine Problematik liegt.
Danke für deine tolle Antwort!

Ich versuche, ein paar Fragen zu beantworten.

Die IV ist die Invalidenversicherung der Schweiz, die Menschen unterstützt, die aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht in der freien Wirtschaft arbeiten können.

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Mir ist klar, dass man Animation nicht in ein paar Wochen lernen kann. Ich liebe Gestaltung und Zeichnen schon immer. Meine Lehre als Mediamatiker habe ich nicht gemacht, um nur zu zeichnen. Seit ich mich intensiv mit dem Cinéasli beschäftige, zeichne ich zu Hause eher mit Farbstiften und Bleistift, anstatt digital.

Ich habe diese Woche das gross e Polychromo Set von Faber Castell gekauft, um das Tablet mal in der Ecke zu lassen :D

Mein Chef glaubt, dass ich aufgrund meiner Beeinträchtigung keine sichere Stelle in einer anderen Firma bekommen würde. Deshalb sieht er die Vermarktung des hasen als Möglichkeit, unabhängig von der IV zu werden. Obwohl ich oft gesagt habe, dass ich Hobby und Beruf nicht zu sehr vermischen möchte, ist genau das passiert. Es hat Vor- und Nachteile.

Ich bin oft lernmüde, da ich sowohl bei der Arbeit als auch zu Hause pausenlos am Skizzieren und Zeichnen bin. Besonders das Rigging bereitet mir Probleme, wie zum Beispiel bei den dicken Beinen des Hasen. Ich zweifle daran, ob es sinnvoll ist, Animation selbst zu lernen, da ich nicht glaube, dass ich jemals auf dem Niveau von professionellen Animatoren sein werde.

Manchmal frage ich mich, ob dieser Weg der Richtige ist. Mein F2F Mehlsack-Projekt ( https://www.behance.net/gallery/201494113/Mr-Rize-Animation ) zieht sich seit knapp 2 Monaten und hat schon 36 Stunden verschlungen. Es zeigt mir, wie viel Zeit es braucht, und ich kann mir keine berufliche Perspektive damit vorstellen.

Obwohl ich ein EFZ und gute Noten habe, glaube ich nicht, dass ich einen anderen Job bekomme, und das bestätigt die Aussage meines Chefs. Es fehlt mir an Überzeugung, obwohl ich vieles kann.

Ich bin hin- und hergerissen, ob ich das alles will. Einerseits befürchte ich, mein Zeichenhobby zu zerstören. Andererseits bin ich stark darin und könnte mich von anderen Bewerbern abheben. Aber es kostet viel Zeit und Energie, und ich bin unsicher, ob ich die Fähigkeiten dazu habe.

Mein Chef will keine Kurse zahlen, er meint, ich soll Google nutzen, um Dinge zu lernen. Er tat das mit InDesign schliesslich auch. Ich habe genug Zeit, aber ich frage mich, ob ich mir das Falsche beibringe, weil mir jemand fehlt, der mir über die Schulter schaut. Nach meiner Lehre hatte ich komplett freie Hand und beschäftigte mich intensiv mit Illustrator, InDesign und Photoshop. Die Vision meines Chefs ist, das Cinéasli unabhängig von unserem Kino für alle deutschsprachigen Kinos salonfähig zu machen.

Ich kämpfe mich von einem YouTube-Video zum nächsten und habe das Gefühl, nicht weiterzukommen. Deshalb zweifle ich an meinen Fähigkeiten, ein guter Animator zu werden. Ich fühle mich überfordert und habe ein geringes Selbstwertgefühl, da ich andere sehe, die es besser machen und mehr Erfahrung haben.

Das Interesse ist grundsätzlich vorhanden, und viele sagen, ich hätte Talent (auch wenn ich das Wort nicht mag).

Vielleicht erklärt das einiges.

Ich werde mir die Bücher, die du empfohlen hast, anschauen. Danke auch für deine Gedankengänge.
 
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KBB

Mod 3D | Blaubaer

Teammitglied
Danke für Deine ausführliche Schilderung und Dein Vertrauen, dies auch im Rahmen eines Forums zu tun.

Ist Dein Chef Kinobetreiber oder hat er eine Werbeagentur? Ich habe so ein Gefühl, eher das erstere?

Also ,der Reissack gefällt mir außerordentlich gut! Er hat zwar ein wenig wenig FPS um flüssig rüber zu kommen - wieviele, 8, 10 Bilder? - und ich wundere mich über das 2 Skateboard, das erscheint, wenn der Reissack drauf springt (witzig dass Du hier von einem Mehlsack sprichst ;)), aber ehrlich? 36h ist da nix für, mach Dir da mal keinen Kopf! Wärest Du jetzt seit 10 Jahren bei Disney, ja, dann vllt., aber als jemand die gerade mit Animation startet und alles selbst zusammen suchen muss, kein Thema.

Du zeichnest gerne, und Du hast ein Formengefühl, das sieht man hier deutlich. Und noch eines: Du hast schon ein gutes Gefühl fürs Timing!
Sicher, man kann an allem weiter lernen und drehen und schrauben, aber damit musst Du Dich nicht verstecken.
Weiter lernen wirst Du als Animatorin trotzdem müssen, um Dir das Handwerk irgendwann mal „in Fleisch und Blut“ übergehen zu lassen.

Der Hase .. nuja, was die eigentliche Gestaltung betrifft, hat der Chef insofern Recht, dass der keinen „Charakter“ hat. Der ist aus meiner Sicht nicht als einzigartiges Logo, Maskottchen, Charakter für irgendetwas einsetzbar.
Das liegt nicht etwa an schlechter Zeichnung. Hast Du die ganzen Szenen und Klamotten gezeichnet? Das ist für mich gutes Handwerk! Aber der Hase hat nix Eigenes, Einzigartiges, was ihn von anderen, ähnlichen Toons abhebt.

Ich finde nichtmal die Beine besonders dick ;) und kann leider so auch nicht erkennen, wo das Problem beim Rigging der Beine besteht. Vllt. ist da Deine Software etwas hakelig, das gibt es ja, oder mensch braucht bestimmte Tricks und Kenntnisse. Normal würde man so eine Figur auch in 2D in einer leichten T-Pose riggen, also Beine einen Schritt weit auseinander, Arme angehoben, damit die Einflussbereiche der Joints nicht auf die Nachbarkörperteile übergehen. Aber das hängt wie gesagt mit der Software zusammen. In MoHo Pro z.B. konnte ich jedes Segnent einzeln riggen, egal wie nahe die sich stehen, und es gibt zig verschiedene mögliche Animations-Techniken in der Software, mit und ohne Joints. Trotz des Namens ist das aber nicht unbedingt die Nr. 1 am Platz der 2D Animationsprogramme ;) , für unsere Zwecke damals hatte es halt gut gereicht.

Nochmal zum Hasen (wenn Du es nicht gesagt hättest, hätte ich nicht erkannt, dass der leicht geöffnete Mund hier ein Lächeln darstellen soll!). Gehen wir mal davon aus, dass der so bleibt (würde ich aber aus designtechnischdn Gründen nicht tun, s.o.), weil der Chef das so will. Dann wären aus meiner Sicht noch einige andere Änderungen nötig. So schaut er immer gleich geradeaus aus der Wäsche. Und das macht auf der Website die Du verlinkt hast, keinen guten Eindruck auf mich. Bitte, nochmal: das ist gutes Handwerk, den zu zeichnen und in 50 verschiedene Klamotten und Szenen oder so zu packen, keine Frage! Aber so gleichgeschaltet nebeneinander ist selbst das „Grinsen“ kein wirkliches Markenzeichen. Im Gegenteil , das wirkt bei längerer Betrachtung abschreckend. Jedenfalls auf mich.
Ich denke, auch wenn der so bleibt, kommst Du nicht drumherum, den Kopf im Schlaf aus allen möglichen Winken und Richtungen zeichnen zu lernen. Dazu musst Du aber wissen, wie der Hasi aussieht. Also, Du musst die Form in Dir spüren, finden und ausdrücken, zeichnen lernen. Und da würde ich wirklich gleich zu einem Charakterkopf greifen wollen (auch den musst Du natürlich selbst (und evtl damit dann nochmal) entwickeln). Solche Techniken wie Kopf drehen werden übrigens in dem einen Buch das ich verlinkt habe (Animators Survival Kit, ist nur eines, die letzten 3 sind Kurs-Links) vermittelt, und diese Techniken findet man sicher auch mehr oder weniger gut im Internet.

Zeichnen ist dafür natürlich ein wichtiges Handwerk, aber Du musst auch in der Lage sein, einen Charakter zu „denken“ und dann zu entwickeln. Zeichnen können geht alleine, Charakterentwicklung nur schwerlich ohne. Heißt aber auch im Umkehrschluss: wer Zeichnen kann, muss nicht unbedingt Charaktere entwickeln können.
Und da sind wir im Gestalterischen, im Designbereich. Gestaltung ist die Fähigkeit und Kenntnis, jemandem oder etwas eine Gestalt geben zu können. Und zwar idealer Weise aufgrund von Eigenschaften. Worten.
So habe ich früher meine Design-Kurse aufgebaut: die Schüler sollten lernen, anhand von Eigenschaften Logos oder eben Maskottchen zu entwickeln. Dabei hilft ein (zugegebenermaßen sehr abstraktes) Regelwerk, das Eigenschaften grob Formen zuweist. Genaugenommen war das eine Untersuchung, anhand der festgestellt wurde, dass Wahrnehmungspsychologisch gesehen die meisten Menschen die meisten Formen ähnlich beurteilen und charakterisieren, also kann man das auch herumdrehen. Etwas Ähnliches gibt es auch für Farben und dazu noch eine Relation zw. beiden: „Farbe vor Form“ (zwei Beispiele: ein roter Stern wird idR. als stark, ja agressiv empfunden, eine blasse Nierenform als müde und passiv. Und u.U. wird die knallrote Niere als stärker als der blasse Stern empfunden ;)).
Ist jetzt sehr weit hergeholt, vllt. hilft es dennoch ein wenig. Daneben gibt es noch allerhand Gestaltgesetze und solche zur Farbgebung, z.B. Kontraste, Komplementärfarben uvam.. Naja alles Gestaltungskram halt, k.A. wie viel Du davon als Mediamatikerin mitgegeben bekommen hast. Das scheint ja sehr techniklastig zu sein.
Wenn Du also auf diese Weise (oder möglicher Weise anderen Methoden, die ich nicht kenne) nochmal an das CineHasi herangehen könntest, kommst Du vllt zu einem anderen Hasi mit Dicken Beinen und breitem Grinsen, dem man seine Einzigartigkeit nicht nur abkauft, sondern der auch mal in andere Richtungen schauen und zu Grinsen aufhören kann, ohne dass sich der Zuschauer sofort fragen muss „wer ist das denn, kenne ich den?“ ;)

Und das ist nicht nur viel Arbeit (die idR. teuer bezahlt wird), sondern bisweilen auch schwierig und anstrengend. Und wenn Dein Chef wie vermutet Cineman und nicht Agenturman ist, muss er in dem Fall wie ein Kunde behandelt werden. Und nicht wie ein Chef. Heißt, er muss sich u.U. auch mal was erklären lassen und anhören. Dafür. müsstest Du aber auch ein wenig mehr Selbstvertrauen mitbringen, und erstmal überhaupt einen anderen Char entwickeln.
Vllt. weiß seine Mitarbeiterin ja Dinge, die er nicht weiß ;) Z.B. dass 2D Animationsprogramme u.U. wesentlich komplexer sind als Indesign und im Vergleich ein vielfaches an Hintergrund-Know-How benötigen, das einem YT wohl eher nicht vermitteln kann.
 
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