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Wie geht es weiter mit dem Kameramarkt?

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Die Dinge scheinen nicht gut zu laufen auf dem Kameramarkt, nach einem langen Sprint mit vielen Entwicklungsstufen und Ver(schlimm)besserungen finden sich immer mehr Geräte am Markt, die zwar auf den ersten Blick innovativ erscheinen, dann aber gerne mal ihre Unausgereiftheit präsentieren. Lange Zeit haben sich Gelegenheitsknipser von den Kompakten hin zur DSLR Ausrüstung "verbessert", einfach deshalb, weil nur so eine (technisch) bessere Bildqualität zu erreichen war. Im Zuge der immer besser werdenden DSLRs und schnell fallender Preise war das schon eine richtige Welle am Kameramarkt. Aber gerade in letzter Zeit merkt man, dass viele dieser User diesen Neuerwerb als Kompromiss verstanden haben, denn plötzlich hatte man zu schleppen, das Teil war groß und klobig, verlangte zudem nach stabilen und schweren Stativen usw. usf. Seit die Smartphones u.a. kleine und multifunktionale Geräte nun mächtig aufgeholt haben, scheint es, als wäre das für viele ein Grund, nun wieder das schwere klobige Zeugs abzulegen und stattdessen lieber eine kleine Einheit im "Hosentaschen Immer dabei Format" zu nutzen, die Bildqualität scheint dafür ausreichend zu sein. WLAN und GPS, Motivklingel und Internetzugang, alles in einem Gerät, wozu dann noch das große Equipment schleppen? Und Statussymbole sind auch kein Thema mehr, eher das Gegenteil ist der Fall, man wird für die große Ausrüstung eher belächelt als bewundert. Die Dinge haben sich sehr verändert, wohin mag die Reise wohl gehen? Wird der Kameramarkt nun wieder zu dem, was er vor der digitalen Revolution war: ein Nischenmarkt für wenige ambitionierte Amateure und Profis? Welche Konsequenzen hätte das? Wessen Ansprüche sind es eigentlich, die von den Herstellern bedient werden? In den letzten Jahren war es der Massenmarkt, der sich gern mit immer wieder neuen Superlativen ködern ließ. Das Gute daran: es wurde fleißig weiter entwickelt. Doch was passiert mit diesen Entwicklungen, wenn der Markt weiter so rapide wegbricht? Muß ich mich darauf einstellen, daß ich meine Wunschlisten für die Zukunft von besseren DSLRs zu Grabe tragen darf, weil der Massenmarkt lieber mit dem Smartphone knipsie knipsie machen möchte und sich darauf einläßt, daß die Bildqualität eigentlich furchtbar ist, aber per Softwarealgorithmen wieder geschönt wird? (siehe dazu auch diesen Artikel: Mit Software gegen Bildfehler)

Hier auch ein ganz interessanter Beitrag von T. Hogan:
What's the Plan

Wie denkt Ihr darüber?

LG
Frank
 

SigridBW

User

hallo Picturehunter,
sind die jetzigen DSLR nicht gut genug für dich?
Müssen die Hersteller alle 18 Monate ein neues Flagschiff auf den Markt werfen? Reichen 36 Monate nicht auch aus?
 

Torito49

Lernen, lernen, lernen

Lieber Frank,
du hast gerade den Nagel auf dem Kopf richtig geschlagen ...
Ich meine, das ist wirklich ein sehr interessantes Thema, das man ganz ohne peinlich zu sein, diskutieren kann. Zurzeit habe ich eine veraltete Nikon D200, und bin dabei sie entweder zu ersetzen, oder zu ergänzen. Da ich seit Ewigkeiten ein Nikon-treuer bin, logischerweise tendiere auf das Neuste Semiprofi Kamera, z.B. D800. Aber gerade diese D800 wird demnächst (wieder mal) aktualisiert. Es rumort, dass die D800s bald auf dem Markt kommen wird. Dann heißt das, wieder warten zu müssen. Und was kommt danach? Mensch, ich denke, wir leben einfach zu schnell. So schnell, dass ich manchmal Sehnsucht in die jüngeren Zeiten habe, ja, sogar Sehnsucht nach Analog-Fotografie.
Jetzt schon bin ich mal gespannt, was in 5-10 Jahren auf dem Markt kommen wird.
Gruß
 

Rata

Na ja, Frank,

erst wird wohl noch diese komische „Technik“ dazwischen schießen, mit der ich nachträglich scharfstellen können soll... :D
Die wird dem Wert „Photo“ nach der vorübergehenden Bewertung als „Foto“ oder „Bild“ den neuen Wert „Image“ im Sinne von „Abbildung“ zuweisen, jedenfalls „den Rest geben“.

Mit echter Photographie hat das alles schon seit Photoshop 2.0 nix mehr zu tun ;) Der von Dir angefragte Kameramarkt wird sich vermutlich in eine Nische zurückziehen.
Ein „Knipsenmarkt“ wird noch lange Bestand haben, aber der interessiert Dich doch wohl nicht wirklich?!


Laß mich mal abschweifen...

Auf den Monat genau vor 40 Jahren kaufte ich meine erste – und weil immer noch funktionsfähig bislang letzte ;) – Hasselblad®-Ausrüstung.
Sie bestand aus einem Body ohne Motor, einem mit Motor, einer 40er, einer 80er, einer 120er, einer 250er und einer 500er Optik plus allem an Zubehör, was man sich nur denken konnte, vom extravaganten Lederköfferchen – ein echtes Schmuckstück! – bis hin zum Penta-Prisma, Handgriff, Konversions- und Weichzeichnungs-Filtern etc. pp.
Gekostet hatte mich das alles zusammen um die 22 TDM, inkl. (!) damaliger Ust. :)
Gut, war Großhandelspreis, ich war schon früh recht „findig“...

So.
Was bekommst Du für diesen Geldbetrag heute an Gegenwert?
Und könntest Du heute – wie ich damals – einen angriffslustigen Suffkopp mittels 500er Tele-Tessar an der 500ELM mit einem (!) Schlag aus den Pantinen heben, ohne daß sich Kamera und Objektiv auf ewig trennten? :confused:


Es ist so sicher, wie das »Amen« in der Kirche, daß wirklich professionelles Arbeitsgerät derart teuer werden wird, daß der „normale“ Photograph es nicht mehr wird bezahlen können.

Der Rest wird knips-knips sein, wobei man nicht mal mehr ein Geräusch vernehmen wird.


Bin froh, schon „alt“ zu sein ;)
Die „neue Welt“ macht mir schon lange keinen Spaß mehr, das haben die ehemals Alten über die neuen Welten von damals auch alle gesagt... :) ... :D



Lieber Gruß
Rata
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

hallo Picturehunter,
sind die jetzigen DSLR nicht gut genug für dich?
Müssen die Hersteller alle 18 Monate ein neues Flagschiff auf den Markt werfen? Reichen 36 Monate nicht auch aus?

Wenn Du diesen Anspruch aus meinem Artikel herausliest, dann hast Du ihn anders verstanden, als er gemeint ist. Es geht mir ganz sicher nicht um Quantität und auch nicht um Megapixel ... ;)

Zurzeit habe ich eine veraltete Nikon D200, und bin dabei sie entweder zu ersetzen, oder zu ergänzen.
Behalte sie lieber, es gibt keinen Grund, sie zu ersetzen. Sie hat noch einen sehr sehr guten CCD Chip verbaut, und ich nutze sie nach wie vor sehr gerne, um meine Bilder damit zu machen, obwohl ich übere neuere Systeme verfüge. Gerade deshalb erlaube ich mir auch das Urteil dazu ... ;)

Bin froh, schon „alt“ zu sein ;)
Die „neue Welt“ macht mir schon lange keinen Spaß mehr, das haben die ehemals Alten über die neuen Welten von damals auch alle gesagt... :)

Dem ist nichts hinzuzufügen ... :D


LG
Frank
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

viele dieser User diesen Neuerwerb als Kompromiss verstanden haben, denn plötzlich hatte man zu schleppen, das Teil war groß und klobig
Spätestens dann hat man gemerkt, dass Fotografieren doch mehr ist als "You press the button, we do the rest."

man wird für die große Ausrüstung eher belächelt als bewundert.
Die Frage ist:
Wer belächelt wen?

Doch was passiert mit diesen Entwicklungen, wenn der Markt weiter so rapide wegbricht?
In analogen Zeiten hat sich am Ende bei den Kameras eher wenig getan. Auch die Objektive waren weitestgehend ausgereift. Neue Entwicklungen gab es im Filmsektor.

Technisch betrachtet muss nicht jedes Jahr ein neues Kamera-Model rauskommen. Das Problem ist das System. Was passiert mit den Firmen, wenn nicht immer wieder ein neuer (künstlicher) Markt geschaffen wird, der immer neues Geld in die Kassen spült?

Das hat man doch beim Megapixelwahn gesehen. Hauptsche viel MP. Dass die Bildqualität darunter gelitten hat, war zweitrangig. Und der Handel hat die MP-Propaganda brav an den Kunden weitergegeben.

Und dann noch was:
Die Schallplatte war tot gesagt und ist immer noch da.
Desktop-PCs waren tot gesagt und sind immer noch da.
Es gibt immer noch VHS-Player zu kaufen.

Ich mach mir da keine Sorgen.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Technisch betrachtet muss nicht jedes Jahr ein neues Kamera-Model rauskommen.

Absolut meine Meinung. Nur, warum wird dann jedes Jahr aufs Neue Modellpflege betrieben, meist mit fragwürdigen "Innovationen"? Und warum werden gleichzeitig so viele Wünsche ignoriert statt umgesetzt? An der Machbarkeit liegt es ganz sicherlich nicht, also müssen es andere Dinge sein, die darüber bestimmen, wie sich die nächste Kamerageneration darstellt. Und genau da sehe ich das "Problem", wenn immer mehr die "Ansprüche" von Knipsern (nicht so böse gemeint, wie es hier klingt) Berücksichtigung finden, weil sie die potentiell nutzbare Kaufkraft präsentieren. Jemand, der "andere" Ansprüche hat, wird da vielleicht oder gar sehr wahrscheinlich das Nachsehen haben. Es mag naiv sein, aber wo ist die Schnittstelle zwischen Marketing und User Gruppen? Ich habe eher den Eindruck, dass das so gar nicht interessiert ...

LG
Frank
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

warum wird dann jedes Jahr aufs Neue Modellpflege betrieben, meist mit fragwürdigen "Innovationen"? Und warum werden gleichzeitig so viele Wünsche ignoriert statt umgesetzt?
Das hatte ich ja auch geschrieben. Es muss einen künstlichen Markt geben, der kontinuierlich Geld in die Kassen bringt. Wenn man alles, was machbar und/oder gewünscht ist, gleich auf den Markt bringt, ist die Geldquelle weg.

Mach Dir also mal keine Sorgen. Meiner Meinung nach wird es noch lange mehr oder weniger so bleiben wie es ist.

Synonym:
Gibt es einen Grund das Update von PS CS5 auf CS6 zu kaufen?
Ja.
Welchen?
Weil es CS6 gibt.
 

einsiedel

Foto und Gestaltungs- Mönch

Gibt es einen Grund das Update von PS CS5 auf CS6 zu kaufen?
Ja.
Welchen?
Weil es CS6 gibt.

richtig (wird hier aber auch gepuscht....)

zur Kameraentwicklung:
ich fotografiere auch schon seit 40 Jahren, und was soll ich sagen? meine erste Spiegelreflex (analog natürlich, so mit Film und so) funktioniert immer noch. nach 15 Jahren kam dann eine semiproffesionelle analoge Camera, und ein paar Jahre später eine digital. 10 Jahre später machte mich meine derzeitige EOS7D an (auch wenn sie schon nicht mehr updtodate date zum kaufdatum war) und die wirds sicherlich ne lange Zeit auch bleiben.

Was will ich damit sagen: von uns ists selber abhängig ob wir den Hype des immer schneller, immer größer und immer weiter , bzw. jeden technischen "Fort-"Schritt mitmachen.
 

berniecook

Photo-Fan

Hallo,
Ja, der DSLR Markt könnte zum Nischenmarkt werden. Nichtsdestotrotz wird der Kameramarkt trotzdem bleiben. Noch heute kann ich analoges Filmmaterial kaufen und damit die meisten meiner gesammelten Analogkameras damit bestücken. Und es macht sogar Riesenspass eine alte kompakte Kamera aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts mit einem Film zu bestücken, mit dem eingebauten Entfernungsmesser die Schärfe einzustellen, den Auslöser zu drücken und dann über einen Spannhebel den Film zum nächsten Bild weiterzutransportieren. Und das alles mechanisch!
Klar, analoge Kamera (egal ob SLR oder kompakt) sind Nischenprodukte. Dennoch existiert der Markt immer noch. Sollen die Handyknipser doch ihr "knipsie, knipsie" machen. Fotografen sind sie deshalb noch lange nicht.
Selbst wenn der DSLR/Kompaktkamera Markt zum Nischenprodukt würde, er wäre noch da. Ich glaube aber nicht, dass das passieren wird ausgelöst durch die Handyknipserei.
Es geht noch viel im DSLR Markt. Die Zukunft wird vielleicht DSLRs bringen, die in der Lage sind Fotos zu machen bei denen man im Nachhinein noch die Schärfe einstellen kann. Die ersten Ansätze sind ja schon da.


Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:

steinmannn

Aktives Mitglied

Wer diskutiert hier? Ich nehme an, die etwas älteren, so wie ich. Also alle, welche einen Wertewandel erlebt haben. Erinnert euch an den Kauf der ersten guten Kamera, welche Kriterien damals bestanden und wie lange jeder für die erste Ausrüstung sparte und was sind heutige Kaufkriterien?
Auch die Objektive, welche damals für das "lange Leben" gekauft wurden, sind technisch und moralisch überholt.
Der Wertewandel beginnt mit den höheren Einkommen und endet nicht einmal mit der einfacheren Bedienung der Kamera. Der Fotograf einst ein Handwerksberuf mit mechanischer, optischer, chemischer, etc. Ausbildung kann heute, dank der Hard- und Software, ohne Ausbildung wahrgenommen werden, sogar von Kindern.
Was bleibt ist das "fotografische Auge" und die eigene Vorstellung vom Bild.
Die Kamera rückt mehr in dem Bereich, was sie ist, ein Werkzeug. Und je mehr Werkzeuge (für spezielle oder allgem. Gebiete) es gibt, um so mehr muss ich entscheiden, was ich wirklich brauche. Auch hier wieder ein Wandel, einst kamen aus Budgetgründen nur 2-3 Typen /Marken in Frage, heute ein unübersehbarer käuflicher Markt mit Orientierung auf Spitzenmodelle.
Was bleibt ist die Unzufriedenheit mit dem Bild, andere haben ja das gleiche Motiv viel schöner abgebildet (mit einer anderen Kamera). Ergebnis: Ich brauche eine andere und "bessere" Kamera. Hier setzen die Hersteller mit (Marketing und) ihren weiterentwickelten und abgespeckten Versionen ein, damit ja auch der letzte potentielle Kunde kauft.

Die erste (zweiäugige) Spiegelreflexkamera entstand vor 1900, die erste Kleinbild SLR 1936 war die Exacta aus Dresden. Um 2000 gab es die ersten Kameras ohne Spiegel mit kleinem Monitor. Alles einst neue Entwicklungen, die heute weiterentwickelt werden, groß - größer - am größten und Miniaturisierung, kleiner als Handy.

Bei der Weiterentwicklung hat jeder Fotograf, entsprechend seines Gebietes, andere Wünsche. Ich brauche eine KB-Kamera, zB nicht mehr als 12MPixel, wünsche mir aber einen viel höheren dynamischen Umfang und nun kommt die Beschreibung ... Der dyn. Umfang wird kaum diskutiert, weil eben die techn. Entwicklung für den bezahlbaren Markt noch nicht so weit ist.
Jeder entscheidet, wann er auf dem Schnellzug Kameraentwicklung aufspringt und die Masse sind der Markt, nicht der einst ambitionierte Fotograf! Wertewandel noch einmal.
 

SigridBW

User

Kann es sein, daß hier Leute diskutieren, die sich mehr an der Kamera orientieren wie am Ergebnis?
Und wer hat kürzlich einen Vergleich gemacht zwischen dem was vor 40/50 Jahren produziert wurde zu den heute möglichen Fotos?
:D
Wenn der Absatz auf längere Zeit schlapp macht haben die echten Entwickler/Konstrukteure wieder die Chance sich einzubringen, vorher macht immer das Marketing die Strategie.
Tolle Perspektiven oder?
Sollte Canon mit Cashback die Mark III für einen Tausender verscherbeln greife ich zu.:frech:
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Was will ich damit sagen: von uns ists selber abhängig ob wir den Hype des immer schneller, immer größer und immer weiter , bzw. jeden technischen "Fort-"Schritt mitmachen.

Bei der Weiterentwicklung hat jeder Fotograf, entsprechend seines Gebietes, andere Wünsche. Ich brauche eine KB-Kamera, zB nicht mehr als 12MPixel, wünsche mir aber einen viel höheren dynamischen Umfang und nun kommt die Beschreibung ... Der dyn. Umfang wird kaum diskutiert, weil eben die techn. Entwicklung für den bezahlbaren Markt noch nicht so weit ist.

Jeder entscheidet, wann er auf dem Schnellzug Kameraentwicklung aufspringt und die Masse sind der Markt, nicht der einst ambitionierte Fotograf! Wertewandel noch einmal.

Genau das sind die Punkte, die mich bewogen haben, den Beitrag zu schreiben. Wie kann ich mich unter diesen Umständen als Fotograf mit meinen eigenen individuellen Wünschen durchsetzen oder auch nur bemerkbar machen, wenn der Massenmarkt eine andere Richtung nimmt?
Die Hersteller interessiert leider nicht, was der einzelne User bräuchte bzw. gerne hätte. Und wenn ich mein ganz persönliches Kaufverhalten ändere oder ganz runterfahre, wird sich das ebenfalls in keiner Weise auswirken, denn die Masse möchte scheinbar "Knipsie Knipsie" machen.
Was mich beschäftigt ist nicht die Sorge um das DSLR Segment ansich, sondern vielmehr die Frage, wie man da noch Einfluß nehmen kann, was da zukünftig entwickelt werden wird? Auch mir sind die Megapixel Orgien eher zuwider, da habe ich ganz andere Vorstellungen von einer "idealen" Kamera. Doch wenn der Massenmarkt dies verlangt (tut er das eigentlich wirklich? Wieviel Ahnung haben die 99% der Knpisie User tatsächlich von Fotografie und Technik?), wie kann ich dann darauf hoffen, dass auch die Wünsche der übrigen 1% irgendwie berücksichtig werden?
Es ist ja nicht so, dass es an der Machbarkeit scheitert, deshalb frage ich mich ja, wer entscheidet eigentlich darüber, was entwickelt wird und welche dieser Entwicklungen dann in die zukünftigen Kameramodelle Einzug finden? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, daß es zwischen Verbrauchern und Indrustrie eine direkte Schnittstelle gäbe (mal von div. öffentliche Messen abgesehen, wo man sich austauschen kann). Der Markt regelt alles, klar, aber wer macht denn den Markt tatsächlich? Sind es wirklich die Käufer, die etwas verlangen oder ist es nicht vielmehr so, dass das Verlangen zunächst mit irgendwelchen Superlativen geködert wird und erst dadurch entsteht? Ich wage die Behauptung, dass da pure Wirtschaftspsychologie dahinter steckt. Man schaut, wo Potentiale sind, dann überlegt man, wie man diese Potentiale mit dem geringstmöglichen Kostenaufwand maximal abgreifen kann und fertig ist das neue Spitzenmodell, das jeder meint haben zu wollen/müssen. Die Produkte von heute scheinen mir oftmals eher das Ergebnis von Schreibtischanalysten zu sein, die vermutlich nur wenig Ahnung vom eigentlichen Produkt haben. Scheint aber keine Rolle zu spielen, denn der Massenmarkt funktioniert ja brav, wie zuvor berechnet.

Interessant wäre es, wenn es eine Art Baukastensystem gäbe, vergleichbar mit der Vielfalt von Zubereitungsmöglichkeiten von belegten Stangenbrötchen oder Kaffekreationen: nimm einfach nur das, was Du wirklich brauchst und baue Dir Deine Kamera selbst. Die Zutaten dafür sind doch längst da, sie werden nur leider nicht in der Kombination angeboten, wie ich sie gerne hätte. Stattdessen gibt es zig fertige Varianten (wer hat sie so zusammengestellt und warum?), die ich so gar nicht will.

Kann es sein, daß hier Leute diskutieren, die sich mehr an der Kamera orientieren wie am Ergebnis?

Die Kamera ist halt das Werkzeug, und gerade deshalb ist es aus meiner Sicht schon von Bedeutung, wie "gut" dieses Werkzeug ist. Wenn ich aber Kompromisse eingehen muß, weil die Hersteller meinen, es müssen 24 oder mehr Megapixel auf dem Chip sein, dann ist das für mich Grund genug zu fragen, warum das so sein muß, während andere, aus meiner Sicht viel wichtigere Bereiche, scheinbar ignoriert werden. ;)

LG
Frank
 
P

PsychoZ1

Guest

An der digitalen DSLR hat mich einzig und allein die schnelle Verfügbarkeit der Ergebnisse gereizt. Die Masse der Knipser wird all inclusive Programme für ihre Knipsen wollen. Die technische Entwicklung zeigt ja auch genau in diese Richtung. Da wird dann auch der Mammon generiert.
Bleibt der kleine Teil der ambitionierten Lichtwerker. Auch dieser Teil wird mit neuen Entwicklungen konfrontiert und sich die Frage stellen, brauche ich DAS jetzt oder möchte ich es einfach haben
 

SigridBW

User

Lieber Picturehunter, außer dir und sämtlichen eher vermutlich unbekannten Fotografen gibt es welche, für die Kameras und Objektiv lebenswichtig sind, weil es ihr Handwerkszeug ist.
Diese Leute stehen in Kontakt mit den Firmen.
Baukastensystem nennt sich: Zubehör aller Art, Objektive etc.und verschiedene Kameramodelle.
Baukastensystem deiner Träume bedeutet: Lieferzei ???, Preis mind. 10x der Standardvariante.
Träum weiter, ich verabschiede mich aus diesem Thread :foto:
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Lieber Picturehunter, außer dir und sämtlichen eher vermutlich unbekannten Fotografen gibt es welche, für die Kameras und Objektiv lebenswichtig sind, weil es ihr Handwerkszeug ist.
Diese Leute stehen in Kontakt mit den Firmen.

Und Du meinst, dass Du mir damit irgendetwas Neues erzählst?

Baukastensystem nennt sich: Zubehör aller Art, Objektive etc.und verschiedene Kameramodelle.
Baukastensystem deiner Träume bedeutet: Lieferzei ???, Preis mind. 10x der Standardvariante.

Schade, Du hast schon wieder nicht verstanden, warum ich dieses Beispiel genannt habe. Es sollte provokant demonstrieren, worum es mir geht, nicht mehr und nicht weniger. Ich weiß auch, dass das kein realistisches Szenario ist ... ;)

Träum weiter, ich verabschiede mich aus diesem Thread :foto:

Ich träume nicht, sondern ich habe die Augen sehr weit offen und mache mir halt Gedanken zu diesem Thema. Einige scheinen sich lieber mit dem abzufinden, was ist. So kann sich nichts verändern, oder? ;)

LG
Frank
 
Es gibt für nahezu jedes Produkt weltweit eine Überproduktion, die natürlich indirekt vom Käufer mitgekauft/mitbezahlt wird. Auf der anderen Seite kann ein breiter Wettbewerb qualitativ gleicher Produkte den Preis etwas in Grenzen halten. Schlimm sind Verkaufsstrategien, bei denen nicht nach dem realen Bedarf produziert wird, sondern durch Werbung und andere Tricks ein künstlicher Bedarf geschaffen wird und dem Konsumenten suggeriert wird, dass er nur mit bestimmten Produkten und Dienstleistungen effektiv leben und arbeiten kann. Ist das Produkt dann gekauft, kommt mitunter das böse Erwachen, man benötigt das Produkt eigentlich nicht.
 

steinmannn

Aktives Mitglied

Eine Modulkamera brachte 2009 Ricoh auf dem Markt:
Eine breite Masse an Fotografen brachten Ideen für die Canon EOS 7D ein. Davon leben alle neu auf dem Markt gebrachten Canons.
Wem die bildgestaltende Kamera (HDR mit 1-Klick, Panorama mit 1-Klick, etc.) nicht gefällt,
muss handwerklich tätig werden (M-Modus, Stativ usw.), auch wenn die Kamera 1-Klick-Programme beinhaltet.
 
Bilder bitte hier hochladen und danach über das Bild-Icon (Direktlink vorher kopieren) platzieren.
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